Medien und Meinungen

Ein GAU kommt selten allein

04:07 Minuten
01.03.2014
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Bei den Meldungen der Woche jagt ein Fail den nächsten - zusammengestellt von Moritz Metz.
Bei den Meldungen der Woche jagt ein Fail den nächsten - zusammengestellt von Moritz Metz.
«Dieses Video ist in Deutschland leider nicht verfügbar, da es möglicherweise Musik enthält, für die die erforderlichen Musikrechte von der GEMA nicht eingeräumt wurden. Das tut uns leid.« Diese Meldung kennt wohl jeder, der in Deutschland mal ein Musikvideo bei Youtube gucken wollte. Viele Videos sind hierzulande gesperrt - Begründung: Die Rechteverwertungsgesellschaft Gema habe Youtube das Abspielen der Musik nicht erlaubt. Das stimmt jedoch nur halb. Auf Antrag der Gema hat das Landgericht München nun festgestellt, dass besagte Fehlermeldung "unvollständig und irreführend" sei und bei den Nutzern den falschen Eindruck erwecke, die GEMA sei für die Sperrungen der Videos verantwortlich, obwohl YouTube die Sperrungen selbst vornimmt. Doch auch dieser Gerichtsbeschluss scheint den seit 2009 schwelenden Streit zwischen Gema und Youtube nicht zu schlichten; beide Seiten können sich nicht über die Summe der abzugebenden Gebühren einigen. Die Hoffnung auf einen Kompromiss, der die Videos zugänglich macht und Musiker entlohnt, stirbt also zuletzt.
Ärger gab es in den vergangenen Tagen auch bei Apple: Fast alle deren Produkte, also sowohl die Mac-Computer als auch iPhone und iPad waren betroffen von einem Fehler in einer Verschlüsselungsfunktion. Grund dafür war eine Missfunktion in der SSL-Bibliothek, die Angreifern im gleichen Netzwerk erlaubt, eigentlich verschlüsselte Daten im Netz mitzulesen. Wie es zu diesem Fehler kam, ist, abgesehen von Verschwörungstheorien, unklar. Apple jedenfalls ließ sich mit der Behebung Zeit; fast vier Tage dauerte es für Mac-Computer mit OSX 10.9 Mavericks, bis sie wieder sicher im Netz unterwegs sein konnten. Apple-Nutzer sollten ihre Geräte also auf die neueste Version bringen.
Und auch von der virtuellen Währung Bitcoin hörte man diese Woche nichts Gutes: Mt Gox, die weltgrößte Handelsplattform für Bitcoins mit Sitz in Japan meldete Insolvenz. Noch im August liefen 60 % des weltweiten Bitcoin-Handelsvolumens über die Plattform. Diese ließ am 27. Februar nun verlauten, dass 750.000 Bitcoins an Kundeneinlagen sowie 100.000 eigene Bitcoins des Unternehmens verloren gegangen seien: ein Verlust von mehr als 450 Mio. US-Dollar. Ursprung des Bitcoin-Desasters ist wohl ein Bug, der Anfang Februar einen Hacker-Raubzug ermöglicht hat: Spekulationen sprechen von mehr als 280 Mio. Euro Beute. Ob wahr oder nicht, die virtuelle Währung ist erheblich angekratzt.
Foto: "FAIL stamp" von Hans Gerwitz, CC BY-SA 2.0