Medien und Meinungen

Drohnen-Kritik, Netz-Zensur, Web-Aggregator

03:57 Minuten
21.11.2015
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Drohnen-Piloten kritisieren Obama. Vier US-amerikanische Drohnenpiloten haben sich zu Wort gemeldet - ein ungewöhnlicher Vorgang.
Drohnen-Piloten kritisieren Obama.
Vier US-amerikanische Drohnenpiloten haben sich zu Wort gemeldet - ein ungewöhnlicher Vorgang. In einem offenen Brief an US-Präsident Obama bezeichnen sie den Drohnenkrieg der USA als ein Terroristen-Rekrutierungsprogramm. Die massenhafte Tötung unschuldiger Zivilisten durch Drohnen habe die Hassgefühle nur befeuert, die Gruppen wie den »Islamischen Staat« antrieben. Das Drohnenprogramm, das durch Obama und die Vorgängerregierung Bush aufgesetzt worden war, sehen die Piloten demnach gar als eine der verheerendsten Triebfedern des Terrorismus an - vergleichbar etwa mit der menschenverachtenden Praxis im Militärgefängnis in Guantanamo. Sie fordern Obama auf, seine Perspektive zu überdenken.
Mit "OnlineCensorship.org" gegen Zensur im Netz.
OnlineCensorship.org, initiiert von der NGO Electronic Frontier Foundation und dem Datenlabor »Visualizing Impact«. Auf OnlineCensorship.org kann jeder - auch anonym - Inhalte melden, die geblockt worden sind in den Netzwerken Facebook, Twitter, flickr, Google+, Instagram und Youtube. Jedes Unternehmen hat seine eigenen Regeln, mit denen es Kontrolle über unsere Kommunikation ausübt- z.B. nackte Brüste dürfen bei Facebook nicht gezeigt werden aber auch eine Seite der Band Coldplay zur Unterstützung der OneWorld-Kampagne "Freiheit für Palästina" wurde verbannt. Aber was ist eigentlich noch verboten? Das will man analysieren. Gefragt wird nach dem Kontext der geblockten Inhalte, welche Sprache wurde benutzt; welche Themen betroffen sind.
»When so much of our communication is mediated by large technology companies on these platforms we really do owe it to ourselves to pay close attention to what we are allowed to say and what we are not allowed to say.« (Dan Misener, Tech-Journalist)
Neuer Inhalte-Aggregator »Piqd«.
»Piqd« ist ein Kunstwort, eine Abwandlung des englischen Worts »picked«. Auf piqd empfehlen rund 60 Experten Artikel oder Videos, die sie im Internet gefunden haben. Die Inhalte werden auf 13 Themenkanälen gebündelt und können kostenlos gelesen oder angeschaut werden. Nur wer kommentieren will, muss Mitglied werden für drei Euro im Monat. Ziel von piqd ist es, zu einer informierten Öffentlichkeit im Netz beizutragen. Man will den Usern helfen, aus ihrer Filterbubble herauszukommen. Die Experten auf piqd vertreten nämlich ein breites Meinungsspektrum, wie der Gründer Frederik Fischer erklärt.
»Mit piqd versuchen wir jetzt, und es extrem einfach zu machen, auch andere Meinungen zu bestimmten Themen zu hören und vor allem auch, sich mit Themen auf hohem Niveau zu befassen, mit denen man sonst wenig Berührungspunkte hat.« (Frederik Fischer, Piqd)
Foto (s.o.): David Smith/Flickr (CC-BY)