Medien und Meinungen

Der Belgische Frieden, die altruistischen Streamer und die ESL-Finals

15.12.2012
  Google und die belgische Zeitungsverleger legen Leistungsschutzrechtsstreit bei Belgien war ja das Vorreiterland in Sachen Leistungsschutzrecht.

Google und die belgische Zeitungsverleger legen Leistungsschutzrechtsstreit bei

Belgien war ja das Vorreiterland in Sachen Leistungsschutzrecht. Zumindest aus Sicht der Zeitungsverleger, denn die haben dort bereits vor sechs Jahren gegen Google geklagt, dass die Suchmaschine nicht unentgeltlich kurze Snippets aus den Presseprodukten veröffentlichen dürfte - und die Klage haben sie auch gewonnen.
Worauf Google aber nicht wie erhofft mit Zahlungen reagierte, sondern einfach kurzerhand alle Verweise auf Presseerzeugnisse aus den Suchergebnissen getilgt hat. Das war den Zeitungsverlegern dann natürlich auch nicht recht.
Jetzt hat man sich außergerichtlich geeinigt, und zwar - das wird in Googles hauseigenem Blog extra betont - ohne das Geld geflossen ist, zumindest nicht direkt:
Google verpflichtet sich, Werbung in den Verlagsmedien zu schalten. Und die wiederum wollen im Gegenzug Google-Dienste wie Adwords nutzen, um die eigene Reichweite zu steigern.
Eine Win-win-Situation nennt das Thierry Geerts, Geschäftsführer von Google Belgien. Und schlägt die auch allen anderen Verlegern weltweit vor: Es ist für alle Beteiligten besser, zusammen zu arbeiten als zu streiten, schreibt er im Google-Blog - und meint damit auch die deutschen Zeitungsverleger.
http://googlepolicyeurope.blogspot.be/2012/12/partnering-with-belgian-news-publishers.html
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-und-belgische-Zeitungsverlage-schliessen-Frieden-1767764.html

Spotify und Co sind offenbar gut zu den Künstlern - aber nicht zu sich selbst.
Bisher hieß es ja immer, die Musiker würden an den Streaming-Diensten nichts verdienen. Jetzt haben Wissenschaftler aus Virginia für den britischen Markt mal genau nachgerechnet und festgestellt: Sie zahlen sogar 36 Mal so viel wie terrestrische Radioanstalten.
Während die nämlich pro Hörer und gespieltem Song 0,00012Dollar für die Künstler und Labels abdrücken, zahlen die Streamingdienste immerhin 0,0042Dollar.
Eigentlich also gute Nachrichten für die Musiker, zumindest wenn das Streaming wie bisher keinen negativen Einfluss auf die Download-Verkäufe hat.
Schlecht sind die Zahlen allerdings für die Dienste selber: Wenn Simfy, Deezer und Co weiter diese vergleichsweise hohen Raten zahlen müssen, dann können sie laut David Pakman von der Kapitalbeteiligungsgesellschaft Venrock niemals profitabel werden.
http://www.musikmarkt.de/Aktuell/News/Streaming-Zahlen-Spotify-und-Co.-zu-viel-an-Labels-und-Kuenstler

ESL Finals 2012

Die Winter Finals 2012 der Electronic Sports League, ESL, sind vorbei, am letzten Tag wurde der neue Meister des Games League of Legends LOL gekürt - und die Finals von League of Legends und Star Craft II wurden heute auch auf zdf.kultur übertragen - kommentiert und mit Hintergrund-Informationen rund ums Gaming angereichert. Das Counter Strike-Finale feierte bereits am Montag seine TV-Premiere im Öffentlich-rechtlichen.
Insgesamt wurden in dieser ESL-Saison mehr als 44.000Euro Preisgeld ausgeschüttet, jeweils mehr als 10.000Euro entfallen davon auf Star CraftII und League of Legends.
http://www.esl.eu/de/pro-series/winter_2012/
http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/web/ZDF.de/ZDFkultur/2942324/6624286/46c8ed/FTW---For-The-Win.html

Foto: www.wordle.net