Medien und Meinungen

CES, Mac-App-Store, seltene Erden und Dioxin-Scan-App

08.01.2011
Die Medien und Meinungen heute mit Julia Eikmann und als erstem Thema der Technikmesse "CES" in Las-Vegas.
Die Medien und Meinungen heute mit Julia Eikmann und als erstem Thema der Technikmesse "CES" in Las-Vegas. Und diese "Consumer Electronics Show" kann man wohl Leitmesse nennen. Hier wurden Meilensteine der Elektro-Unterhaltung vorgestellt wie der Videorekorder oder der CD-Player. Die Keynote 2011 hat Microsofts Steve Ballmer gehalten.
<i>O-Ton: »Good Evening. 2010 was a very, very exciting year...«</i>
Und so geht es noch ein Stündchen weiter, die aufregendste Nachricht aus Ballmers Rede: Windows soll es künftig nicht mehr nur für Intel-Prozessoren geben. Sondern etwa auch für solche, die auf ARM-Technik beruhen und vornehmlich in Tablets und Smartphones verbaut werden. Das neue Windows wird also auf jeglicher Hardware laufen. Ein Paradigmenwechsel für Microsoft. Bis das neue Betriebssystem, das noch keinen Namen hat, wirklich auf Smartphones läuft wird noch einige Zeit ins Land gehen, dann dürfte allerdings der ein oder andere seinen Heim-PC wirklich abschaffen.
Smartphones bzw das mobile Internet sind ohnehin ein großes Thema auf der CES. Skype etwa hat das offizielle Debüt von Gruppen-Videokonferenzen auf dem Handy bekannt gegeben. Aber auch andere Unterhaltungselektronik kommt nicht zu kurz: Die Firma Toshiba hat einen Fernseher präsentiert, der Dank spezieller Display-Technik ein dreidimensionales Bild zeigt - ohne 3D-Brille wohl gemerkt.
Ein Unternehmen das sich nicht auf der CES präsentiert ist ja Apple. Neuigkeiten gibt es trotzdem: Steve Jobs hat einen »Mac App Store« eröffnet. Der Titel erklärt sich, wenn man begreift, dass Apple jetzt zu jeder Software App sagt. Es gibt jetzt also einen Online-Shop, in dem sich Mac-User ihre Software einfach runterladen können. Vergleichbar mit der Musik, die man bei iTunes kauft. Das hat natürlich ganz interessante Auswirkungen auf die Distributionswege: Wer jetzt seine Apple-Programme an den Mann bringen will, muss über den hauseigenen Download-Shop gehen. Das bedeutet volle Kontrolle und 30% Marge für Apple. Aber andererseits natürlich auch eine große Reichweite für unabhängige Entwickler von Apple-Software.
Und auch von der Front USA vs. Wikileaks gibt es Neuigkeiten Diverse Wikileaks-Sympathisanten haben Post von Twitter bekommen: Das US-Justizministerium würde Einsicht in die Benutzerkonten verlangen. Zu den Betroffenen gehören zum Beispiel die isländische Parlamentsabgeordnete Birgitta Jonsdottir und der US-Programmierer Jacob Applebaum. Wenn die keine Rechtsmittel einlegen, so geht aus dem Schreiben hervor, dann müsste Twitter am 17. Januar alle verfügbaren Daten über die Identität der Nutzer an das Ministerium übermitteln. Dazu gehören neben dem Klarnamen auch Kontaktdetails, Nutzerverhalten auf Twitter und alle angefallenen IP-Adressen und Verbindungsdaten.
Ursprünglich gab es sogar eine Klausel, die es Twitter untersagt hätte, die Betroffenen über die Herausgabe der Daten zu informieren. Gegen diesen Maulkorb scheint sich der Dienst aber erfolgreich gewehrt zu haben.
Eine große Reichweite hat auch Chinas Plan, sich künftig besser für den Umweltschutz einzusetzen.
China will die »Förderung seltener Erden« unter strenge Umweltschutzauflagen stellen. Mit »Seltener Erde« werden Metalle bezeichnet, die im Grunde in jedem Hightech-Gerät verbaut sind. Terbium braucht man zum Beispiel für die Herstellung von Flachbildschirmen und Energiesparlampen. China hat quasi ein Monopol auf die »Seltene Erde«. Und spielt das zu seinen Gunsten aus: Bereits im Herbst hatte China zum Beispiel Lieferungen nach Japan blockiert. Die jetzt angekündigten Umweltschutzauflagen und die damit verbundene Drosselung der Produktion werden auch für den hiesigen Elektronik-Markt Auswirkungen haben. Bitkom-Chef August-Wilhelm Scheer warnt, dass Hightech-Geräte bereits im Februar teurer werden könnten.
Und die letzte Meldung: Auch wir kommen am Dioxin-Skandal nicht vorbei. Aber so etwas Ähnliches wie Abhilfe soll es demnächst geben: Die Smartphone-App Barcoo will dioxinverseuchte Eier erkennen können. Einfach das Handy über den Zahlencode auf dem Frühstücksei halten. Das Programm gleicht den dann mit der Erzeugercodes jener Höfe ab, die laut Verbraucherzentrale erhöhte Dioxin-Werte aufweisen. Und dann entweder sofort entsorgen oder guten Appetit.
Grafik: erstellt mit Wordle.net