Material für viele Benin-Bronzen stammt aus dem Rheinland

Das Material für viele Benin-Bronzen stammt aus dem Rheinland zwischen Köln und Aachen. Das ist das Ergebnis der Studie einer Forschungsgruppe der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum, die in der Fachzeitschrift "PLOS ONE" erschien. Dabei wurden Bleiisotope in Manillen untersucht - das sind Armreife aus Messing, von denen viele früher für die Herstellung der Benin-Bronzen eingeschmolzen wurden. Ein Vertrag der deutschen Kaufmannsfamilie Fugger mit dem portugiesischen König aus dem Jahr 1548 über die Lieferung von Manillen macht die Analyseergebnisse plausibel. Da Manillen im europäischen Handel keine Rolle spielten, wurden sie in Europa fast ausschließlich für den Handel mit Afrika hergestellt. Vom 15. Jahrhundert an waren es vor allem Portugiesen, die mit westafrikanischen Völkern Handel betrieben, später kamen anderen Kolonialmächte hinzu.