Massenmedien

Marsianer in Grover's Mill! Die wundersame Welt der Medienfakes

Die Figur eines Außerirdischen mit hoher Stirn und großen Augen vor einer Planeten-Abbildung
Aliens auf der Erde? Orson Welles gelang mit "Krieg der Welten" 1938 im Radio eines der ersten großen Medienfakes. © picture-alliance/ dpa /
Von Roland Söker · 14.02.2016
Halloween 1938 trauten die Radiohörer ihren Ohren kaum: Live berichtete ein Reporter von der Landung eines Flugobjektes vom Mars. Seine Reportage endet mit der Beschreibung eines Feuerstrahls, mit Todesschreien, dann bricht die Leitung ab.
Mit der Radioadaption von H.G. Wells 'Krieg der Welten' löste Orson Welles in Amerika panische Reaktionen aus. Ihm war im noch neuen Medium Radio ein Fake gelungen. Nicht nur das Radio brachte solche Fälschungen hervor. Ob Hitler-Tagebücher, die 40 Jahre nach dem Tod des Diktators geschrieben wurden, Celebrity-Interviews, die nie stattfanden oder Beweise für irakische Atomwaffen, die es nie gab - die Mediengeschichte kennt viele Fakes. Manchmal dienen sie der politischen Manipulation, manchmal sind sie künstlerisches Experiment, und manchmal soll damit einfach nur Geld verdient werden. Im digitalen Zeitalter sind Fälschungen einfach herzustellen. Können wir noch zwischen Fakes und Fakten unterscheiden? Oder verhindern gerade die weltweiten Social-Media-Netze die ungestörte Verbreitung von Medienfakes?