Martin-Roth-Initiative gegründet

Schutz für verfolgte Kulturschaffende

Martin Roth
Der Museumsleiter und Kulturmanager Martin Roth starb 2017. © picture alliance / Felix Hörhager/dpa
Maik Müller im Gespräch mit Gabi Wuttke · 22.08.2018
Eine neue Initiative will verfolgte Kulturschaffende im Ausland schützen, Namensgeber ist Martin Roth. Der Kulturmanager verstarb am 6. August 2017. Es gehe um Schutzräume für kritische Künstler, sagt Maik Müller, der Leiter der Initiative.
Am 6. August vor einem Jahr starb der Museumsmacher Martin Roth. Heute haben das Goethe-Institut und das vom Auswärtigen Amt geförderte "Institut für Auslandsbeziehungen" die Gründung einer Martin-Roth-Initiative bekanntgegeben.
In der Pressemitteilung heißt es, die Initiative sei ein "weltweites Schutzprogramm", das "gefährdeten Akteuren aus dem Kulturbereich die Möglichkeit gibt, sich in ein sicheres Land ihrer Heimatregion oder nach Deutschland zu begeben, um dort weiterzuleben und zu arbeiten".

"Rauskommen und durchschnaufen"

Es gehe dabei um "temporäre Aufenthalte, temporäre Schutzaufenthalte", sagt der Leiter der Initiative, Maik Müller. So könnten die Kulturschaffenden mal aus dem Risikokontext rauskommen und "durchschnaufen". Man wolle kritischen Künstlern "Schutzräume" bieten, damit sie in ihrem künstlerischen Schaffen weiter nachgehen können.

Man wolle in Zukunft mit Gast-Institutionen in Deutschland zusammenarbeiten, Theatern, Museen, Festivals oder Kollektive. Die Künstler würden der Initiative über die Netzwerke der deutschen auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, über die Botschaften, das Institut für Auslandsbeziehungen oder das Goethe-Institut vermittelt, so Müller. Noch sei die Initiative im Aufbau, mittelfristig plane man ein Jahresbudget von 5 Millionen Euro. Davon, hofft Müller, könne man bis zu 100 Stipendien pro Jahr vergeben.
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