Marek Janowski leitet die Dresdner Philharmonie

Harmoniemusik

Marek Janowski, Chefdirigent, künstlerischer Leiter des RSB.
Marek Janowski © imago
14.05.2017
„Harmoniemusik“ hießen zu Zeiten der Wiener Klassik reine Bläserbesetzungen; wieviel Harmonie das dann auch im herkömmlichen Wortsinne bedeutet, wird Marek Janowski bei seinem Dresdner Konzert demonstrieren.
Die Aussichten dafür jedenfalls sind gut – und das nicht nur, weil Janowskis Bruckner-Kompetenz längst erwiesen ist. Auch der Komponist selbst, der mit seiner nur von Bläsern begleiteten zweiten Messe eine alte österreichische Tradition aufgriff, schlägt in diesem Werk eher mild-innige Töne an. Zum Ausruhen allerdings ist das nichts, zumindest für die Interpreten: die Messe dauert immerhin eine reichliche halbe Stunde – anstrengend nicht nur für die 13 beteiligten Bläser, sondern auch die Choristen, die sich nie hinter einem ausladenden Orchesterklang verstecken können.
Das Monumentale kommt dann eher in der zweiten Hälfte des Konzerts mit Bruckners 6. Sinfonie zum Tragen – allerdings auch hier in hellen Farben und einer für den querköpfigen Bruckner ungewohnten ausgeglichenen Gelassenheit. Die strahlende Tonart A-Dur zeigt ihr ganzes Potenzial, und abgesehen vom nachdenklich-versunkenen langsamen Satz sind wir nicht nur kalendarisch, sondern auch musikalisch mitten im Frühling…
Programm:
Anton Bruckner
Messe Nr. 2 e-Moll für achtstimmigen gem. Chor und Blasorchester
Sinfonie Nr. 6 A-Dur

MDR Rundfunkchor

Dresdner Philharmonie

Leitung: Marek Janowski