"Männersache"

18.03.2009
Der Comedian Mario Barth kann mit seinem Brachialhumor ganze Stadien füllen. Als Drehbuchautor, Koregisseur und Hauptdarsteller erzählt er in "Männersache" die Geschichte einer Männerfreundschaft. Diese wird auf eine harte Probe gestellt, als einer der beiden die Beziehung des anderen auf die Bühne bringt, um als Comedian zu reüssieren.
BRD 2009, Regie: Gernot Roll, Mario Barth, Darsteller: Mario Barth, Dieter Tappert, Anja Kling, Michael Gwisdek, 96 Minuten

Mario Barth weiß alles über Frauen - ganze Stadien hat er mit seinem Brachialhumor, gern auch unter der Gürtellinie, schon unterhalten. "Männersache" ist aber kein Film nur für Männer, in dem die Frauen alt aussehen, sondern einer für beide Geschlechter. Das betont der Comedian nachdrücklich. Als Drehbuchautor, Koregisseur und Hauptdarsteller erzählt er zusammen mit seinem Comedian-Kollegen und Freund Dieter Tappert die Geschichte einer Männerfreundschaft, die fast zerbricht, dass Paul (Mario Barth) seinen Freund Hotte (Dieter Tappert) und dessen Beziehung zu Susi vorführt, um endlich als Comedian zu reüssieren. Wollte vorher über seine müden Witze keiner lachen, scheint jetzt der große Durchbruch zu gelingen.

Mario Barth verlässt sich auch im Film auf das, was er am besten kann: ein bisschen Slapstick, blödeln und das deftige Ausmalen von dem, was Mann so gefällt. Dazu alle Klischees, die einem bei Berlin und Kreuzberg einfallen, dafür sind in klitzekleinen Sprechrollen auch Jürgen Vogel, Uwe Ochsenknecht, Leander Haussmann und sogar Sido zu erleben, der allerdings stumm.

Satire ist das nicht, auch keine Parodie. Obwohl Mario Barth sich zum autobiografischen Hintergrund bekennt, nimmt er sich nicht einmal selbst so richtig auf die Schippe. Gerade durch den Ansatz einer im Ansatz ernsthaften Handlung vermarktet er sich einfach nur selbst.

Sein Held ist ein dumm-naives Kind, ein unreflektierter Egoist, der sich in seinem Umfeld wie in einem Selbstbedienungsladen bedient, ohne jemals die Konsequenzen seines Tuns zu bedenken. Mario Barth hält das offensichtlich für sympathisch, ob das dem Zuschauer auch gelingt, bleibt abzuwarten.

Auf der Bühne ist der Comedian ein Mann mit den Pausen - schlaffe 30 Sekunden kann er einen Joghurtbecher in die Luft malen und sein Publikum sieht gebannt zu. Diese Fans werden auch den Film aushalten, Kinogänger, die Rhythmus und Dramaturgie erwarten, kaum.

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