Madgermanes

Die Dauerdemo von Maputo

Die "Madgermanes", ehemalige Gastarbeiter der DDR, ziehen jeden Mittwoch um 11 Uhr seit mehr als 25 Jahren durch die Straßen Maputos.
Die "Madgermanes", ehemalige Gastarbeiter der DDR, ziehen jeden Mittwoch um 11 Uhr seit mehr als 25 Jahren durch die Straßen Maputos. © dpa / picture alliance / Britta Pedersen
Von Kai-Uwe Kohlschmidt · 15.04.2016
Pedro ist der freundliche Schwarze von Müllrose, Brandenburg. Er hatte Glück: Das erste Mal durfte er als Vertragsarbeiter aus Mosambik in die DDR kommen, das zweite Mal durfte er bleiben. Kosca hatte hingegen Pech - und deshalb führt er jetzt die "Madgermanes" an. So heißen sie in Maputo: "diese Deutschen".
Woche für Woche demonstrieren sie in der mosambikanischen Hauptstadt, seit 25 Jahren. 1991, als in Hoyerswerda die Rechten Jagd auf Schwarze machten, kehrten die meisten der fast 20.000 in der DDR angeheuerten Mosambikaner nach Hause zurück. Und kippten ins Leere. Die Volksrepublik Mosambik war im Bürgerkrieg zerfallen. Das Geld, das sie in der DDR verdient hatten, war nicht, wie vereinbart, auf einem Konto gelandet, sondern versickert.
Seitdem stören die Madgermanes ihre Landsleute. Sie pochen auf Ansprüche, die keiner versteht. Irgendwie Deutsch.
Produktion: DLF 2016
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