"M - Eine Stadt sucht einen Mörder" neu verfilmt

Auf den Spuren von Fritz Lang

Ausschnitt eines Plakates zu Fritz Langs Film "M - Eine Stadt sucht einen Mörder".
Ausschnitt eines Plakates zu Fritz Langs Film "M - Eine Stadt sucht einen Mörder". Nun wurde der Klassiker neu verfilmt. © picture alliance / dpa / Nestor Bachmann
David Schalko im Gespräch mit Liane von Billerbeck  · 13.02.2019
Der österreichische Filmemacher David Schalko hat Fritz Langs Klassiker "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" als Mini-Serie neu umgesetzt. Ergebnis ist ein "Schauermärchen", das der Regisseur als Hommage an den deutschen Expressionismus versteht.
Auf der Berlinale wird eine Mini-Serie vorgestellt, die sich an eines der berühmtesten Werke der deutschen Filmgeschichte heranwagt und die Geschichte in der Gegenwart neu erzählt. In Fritz Langs erstem Tonfilm "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" aus dem Jahr 1931 geht es um einen Kindermörder, der von der Polizei und von der Unterwelt gejagt wird.

Mit dabei: Moritz Bleibtreu, Lars Eidinger und Sophie Rois

Der österreichische Regisseur David Schalko wurde mit seiner "Trilogie der Gier" bekannt, die aus den Fernsehserien Braunschlag und Altes Geld sowie aus seinem 2018 erschienenen Roman "Schwere Knochen" besteht. Nun hat er sich Langs Kindermörder-Geschichte gewidmet. In der gleichnamigen Neuverfilmung sind unter anderem die Schauspieler Moritz Bleibtreu, Lars Eidinger, Sophie Rois und Julia Stemberger zu sehen.
Der österreichische Regisseur David Schalko im Interview
Der österreichische Regisseur David Schalko © Herbert Pfarrhofer/dpa
"Man hat ein bisschen das Gefühl, das man an einer Art Vorabend steht", sagte Schalko im Deutschlandlandfunk Kultur über die aktuellen Bezüge seiner Adaption des Klassikers. Er wolle es nicht Faschismus nennen, aber in Österreich werde bereits über den Rechtsstaat an sich diskutiert, Bürgerrechte würden ausgehebelt und auch die politische Diskurskultur sei sehr verroht:
"Ich glaube, es gibt schon relativ viele Parallelen. Und auch die Art und Weise, wie Politik so einen Kindermordsfall instrumentalisiert, um Bürgerrechte auszuhebeln, das ist etwas sehr Aktuelles."

Kein klassisches Remake

Langs Klassiker spielt in Berlin - er habe die Handlung nach Wien verlegt, weil er sich dort besser auskenne, sagte Schalko. Es schließe sich damit ein Kreis, weil Lang Wiener gewesen sei. Der drehte seinen Film ehemals im Studio. "Wir haben ausschließlich an Originalschauplätzen gedreht und haben es ein bisschen so aussehen lassen, als wäre es im Studio gedreht." Dadurch entfalte sich eine eigene, entrückte Atmosphäre - "wie ein Schauermärchen".
Die Serie sei eine Hommage an den deutschen Expressionismus, sagte Schalko - aber kein klassisches "Remake", sondern eine neue Erzählung, die Eckpunkte der Handlung aus dem Original übernommen habe und daraus zitiere.
(gem)

In Deutschland ist die Serie ab dem 23. Februar auf TV Now, dem Video-on-Demand-Portal der RTL-Sendergruppe, abrufbar.

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