Lyrik

Das Universum als Gegenüber

Der litauische Dichter Tomas Venclova (r) erhält am 11.11.2013 von Polens Präsident Bronislaw Komorowski den Verdienstorden der Republik Polen.
Tomas Venclova (r) erhält von Polens Präsident Bronislaw Komorowski den Verdienstorden der Republik Polen. © picture-alliance / dpa / Leszek Szymanski
Von Carsten Hueck · 15.04.2014
Moderner Klassiker, Dissident, Kosmopolit: Tomas Venclova. Widerstand und Erinnerung prägen das Werk des litauischen Autors, dessen Gedichte traditionsbewusst und eigenständig sind.
Einst Dissident und heute einer der größten zeitgenössischen Lyriker: der 1937 im litauischen Klaipéda geborene, in Kalifornien lebende Tomas Venclova. Ein Elegiker und moderner Klassiker, ein Unzeitgemäßer, dessen Gedichte durch strenge Form und rhythmischen Klang Hörer wie Leser beeindrucken.
Früh kommt Venclova mit den schmerzhaften Wechselfällen europäischer Geschichte in Berührung: Seine Heimat, Spielball der totalitären Regime Hitlers und Stalins, verliert für Jahrzehnte ihre Unabhängigkeit. Früh auch kommt Venclova in persönlichen Kontakt mit Dichterikonen des 20. Jahrhunderts: Anna Achmatowa, Joseph Brodsky, Czeslaw Milosz, Boris Pasternak.
Winterlandschaften, Städte- und Menschenporträts
Venclovas Gedichte sind traditionsbewusst und eigenständig, stoisch widersetzen sie sich schneller Vereinnahmung. Sie entfalten gefühlvoll Winterlandschaften, Städte- und Menschenporträts und bieten demjenigen Halt und Orientierung, den historische Erfahrung nötigt, in der Sprache ein Erinnerungsreservoir mit Hoffnung auf Zukunft anzulegen.
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