Donnerstag, 28. März 2024

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Doping
"Wir müssen die Wertediskussion ankurbeln"

Nach den Enthüllungen des McLaren-Reports fordert Friedhelm Julius Beucher, Präsident der Deutschen Behindertensportverbands, eine Rückbesinnung auf die Werte des Sports. Man müsse wieder für faire Wettbewerbe sorgen und den Mut haben, Sanktionen zu vollziehen. Sonst werde man erleben, dass sich immer mehr Menschen vom Sport abwenden.

Friedhelm Julius Beucher im Gespräch mit Philipp May | 11.12.2016
    Friedhelm Julius Beucher: Präsident der Deutschen Behindertensportverbands
    Friedhelm Julius Beucher: Präsident der Deutschen Behindertensportverbands (dpa/Julian Stratenschulte)
    Die Rückbesinnung auf die Werte des Sports müsse wieder auf die Tagesordnung aller Spitzensportverbände und Landessportbünde, so der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands.
    Nach den Enthüllungen des aktuellen McLaren-Reports müssten Sportverbände auch den Mut haben, Sanktionen nicht nur anzukündigen, sondern auch zu vollziehen. "Wenn wir nur noch Schummel-Wettkämpfe haben, werden sich die Menschen vom Sport abwenden."
    Spitzensportreform: "Ein Meilenstein für die paralympische Bewegung"
    Dass man mit der neuen Spitzensportreform dem russischen Streben nach Medaillen nacheifere, wies Beucher zurück. "Der Spitzensport in der Bundesrepublik war reformbedürftig." Als Deutscher Behindertensportverband stehe man zur Leistungssportreform. "Erstmalig bekennen sich Sport und Politik zur Gleichstellung von olympischem und paralympischem Sport", sagte Beucher. Man müsse jetzt der Reform die Gelegenheit geben, sich im Praxistest zu erweisen. Eine Sache müsse man allerdings auch dort noch nachliefern: "Das ist die Frage der Werte des Sports. Die ist untergegangen."
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