Ludwig Schick: Lebensbedingungen der Flüchtlinge sind schrecklich

14.10.2008
Der Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, hat eine stärkere Aufnahme christlicher Flüchtlinge aus dem Irak in Deutschland und in andere europäische Ländern gefordert. Die Lebensbedingungen dieser Flüchtlinge in den Nachbarländern des Irak seien schrecklich, sagte Schick im Deutschlandradio Kultur. Er gehe von ungefähr 20.000 bis 30.000 christlichen Flüchtlingen aus, die genaue Zahl sei nicht bekannt.
Die Situation im Irak sei furchtbar und unbegreiflich, äußerte Schick: "Wir können nur alle auffordern, die da Verantwortung und irgendwelchen Einfluss haben, dass damit ein Ende gemacht wird." Er habe nicht den Eindruck, dass die Sicherheitskräfte im Irak in der Lage seien, die Minderheit der Christen zu schützen. Die zivilen Sicherheitskräfte seien zum Teil von muslimischen Radikalen durchsetzt.

Er wünsche sich, dass endlich im Irak Frieden geschaffen werde, betonte Schick: "Es ist eine Forderung in Zusammenhang mit der ganzen Flüchtlingsproblematik, dass die Ursachen für die Flüchtlingsströme insgesamt beseitigt werden und jeder dort leben kann, wo er hingehört und wo er leben möchte. Und das gilt für den Irak und für die Christen im Irak ganz besonders."

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