Literaturverfilmungen

Symbiose mit dem Buch

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Der amerikanische Schriftsteller William Faulkner (1897-1962) schrieb auch meisterhafte Drehbücher, meint Patrick Wellinski. © picture alliance / dpa / DB
Filmkritiker Patrick Wellinski im Gespräch mit Joachim Scholl · 15.01.2015
Wann ist eine Literaturverfilmung gelungen? Wenn Buch und Film eine Symbiose eingehen, sagt unser Filmkritiker. Der beste Schriftsteller, der auch herausragende Drehbücher produzierte, ist für ihn William Faulkner.
Dem aktuellen Mainstream-Kino stellt Patrick Wellinski ein wenig schmeichelhaftes Zeugnis aus: Es sei eine "sehr schreckliche Symbiose" mit der Literatur eingegangen, weil die Studios Geld bräuchten. Unrühmliche Beispiele laut unserem Filmkritiker: die "Twilight"-Saga oder "Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Da verkomme der Film zu "billigen Effekten".
Doch Wellinski kennt auch eine Menge gelungener Literaturverfilmungen. So habe Akira Kurasawa Shakespeares "King Lear" als Samurai dargestellt oder Dostojewskis "Idiot" als Tokioter Arzt. "Das beweist doch wieder, wie groß die Literatur war - aber diese Filme sind nicht minder groß."
Faulkner war der beste Drehbuchautor
Der beste Schriftsteller, der gleichzeitig herausragende Drehbücher schrieb, war laut Wellinski William Faulkner. Seine Mitarbeit an dem Film "Die Toten schlafen fest" nach Raymond Chandler habe "eines der vollkommensten Drehbücher der Filmgeschichte" hervorgebracht. Aber ansonsten würden Autoren Filmskripts "häufig vergeigen".
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