Literaturverfilmung "Die Wildente"

"Mit Ibsen beginnt das Kino"

Der australische Regisseur und Theatermacher Simon Stone wird 2015 mit dem Nestroypreis in Wien als bester Regisseur ausgezeichnet.
Der australische Regisseur und Theatermacher Simon Stone wird 2015 mit dem Nestroypreis in Wien als bester Regisseur ausgezeichnet. © APA / Herbert Neubauer
Regisseur Simon Stone im Gespräch mit Patrick Wellinski · 22.10.2016
Er ist Australiens bekanntester Theaterregisseur. Simon Stone inszeniert mittlerweile auch an den ganz großen Bühnen in Europa. Nun wechselt das Multitalent ins Kino. Sein erster Film ist eine Leinwandversion von Henrik Ibsens "Die Wildente" mit Oscar-Gewinner Geoffrey Rush in einer der Hauptrollen.
Simon Stone versetzt Ibsens Stück ins australische New South Wales, "der einzigen Gegend in Australien, in der es schneit". In einer von der Holzindustrie abhängigen Kleinstadt gehen so langsam die Lichter aus. Die Wirtschaft kann nicht mehr angekurbelt werden. Alles wirkt wüst und leer. Als Christian - nach vielen Jahren der Abwesenheit - wieder in seine Heimat kommt, brechen alte Wunden auf.
Die große Herausforderung, sagt Simon Stone, war es "die subjektive Perspektive der vielen Figuren einzufangen", ohne den Zuschauer zu verwirren. Dabei war es ihm wichtig, dass auch die wuchtige Landschaft Australiens als Resonanzraum der Figuren funktioniert.
Die Schauspieler Maria Schrader (l-r), Christoph Luser und Paul Herwig spielen am 21.03.2016 in Hamburg auf der Fotoprobe von «Peer Gynt». Das Stück in der Inszenierung von Simon Stone feierte seine Premiere am 23.03.2016 am Deutschen Schauspielhaus.
Ibsen lässt Regisseur Simon Stone nicht mehr los... Seine "Peer Gynt"-Inszenierung am Deutschen Schauspielhaus.© dpa/picture alliance/Markus Scholz
Als Theaterregisseur hat er sich gefreut mit den besten australischen und neuseeländischen Darstellern zu arbeiten: "Sie sind großartig. Du sagst ihnen wie du es haben willst und sie machen es genau so".
Im Vollbild-Interview erzählt Stone außerdem noch davon, wie er mit der ersten Drehbuchfassung seines Films die Produzentinnen zur Verzweiflung gebracht hat, den großen Unterschied zwischen Kino und Theater - und wieso gerade Ibsens "Wildente" ihn seit Jahren nicht mehr loslässt.
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