Literaturnomaden

Jenseits von Afrika

Von Claudia Kramatschek · 21.01.2014
Über Dinge schreiben, die ignoriert werden mit Strategien, die Eindeutigkeiten untergraben und sich aus vielen kulturellen Quellen speisen. Das kennzeichnet die afrikanischen Autoren Helon Habila und Teju Cole.
Teju Cole und Helon Habila haben beide Wurzeln in Nigeria: Cole, geboren in Amerika, wuchs in Lagos auf, Habila kam im Nordosten Nigerias zur Welt und lebt seit 2005 in Amerika. Beide hatten rasch Erfolg mit ihren ersten Romanen. Vor allem aber verkörpern sie in aufregender Weise eine auch formal nomadisierende Weltliteratur, die keinen festen Wohnsitz mehr kennt und die gerade deshalb die virulenten Fragen nach der eigenen Identität jenseits der Konzepte von Herkunft und Rasse neu stellen und beleuchten kann
Wie sähe es aus, ein friedliches Leben in der Differenz? Was heißt Gerechtigkeit in einer global vernetzten Welt? Wie kann und sollte man im Zeitalter des Post-Nationalismus über die eigene Geschichte schreiben, jenseits überholter, da manichäischer Schuldzuweisungen? Beide Romane liefern darauf bewusst keine Antworten, aber wegweisende Formen eines globalen, sprich: transkulturellen Erzählens.
Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument und im barrierefreien Textformat.
Mehr zum Thema