Literatur

    Marcel Beyer erhält Kleist-Preis

    Der Schriftsteller Marcel Beyer bei einer Autorenlesung in Koblenz (Archiv).
    Der Schriftsteller Marcel Beyer bei einer Autorenlesung in Koblenz (Archiv). © picture alliance / dpa / Thomas Frey
    12.05.2014
    Sein Thema ist immer wieder die deutsche Geschichte, vor allem die der Nazi-Zeit. Und der Dresdner Schriftsteller Marcel Beyer findet oft originelle Zugänge dazu. Nun erhält er den renommierten Kleist-Preis.
    In seinen Romanen, Gedichtbänden und Essays spüre der 48-jährige Autor die dunklen Verflechtungen von Wissenschaft, Kunst und Politik in der deutschen und europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts auf, teilte die Kleist-Gesellschaft jetzt mit. Dabei bediene er sich häufig experimenteller Darstellungsformen. Der Kleist-Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.
    Vielfach ausgezeichnete Autor
    Bekannt geworden ist Beyer mit Werken wie "Flughunde", "Erdkunde" und "Putins Briefkasten". Der studierte Germanist und Theaterautor hat bereits zahlreiche Preise erhalten, darunter den Deutschen Kritikerpreis, den Berliner Literaturpreis, den Heinrich-Böll-Preis und den Friedrich-Hölderlin-Preis. In den Jahren 2012 und 2013 war er Stadtschreiber von Bergen, 1996 "Writer in residence" am University College London.
    Beyer wurde 1965 im württembergischen Tailfingen geboren. Das Mitglied des PEN-Zentrums arbeitete als Lektor der Literaturzeitschrift "Konzepte" und schrieb in der Musikzeitschrift "Spex". 1991 erschien mit "Das Menschenfleisch" sein erster Roman. Marcel Beyer lebt und arbeitet seit 1996 in Dresden.
    Preis erstmals 1912 verliehen
    Der Kleist-Preis soll Beyer am 23. November in Berlin überreicht werden. Für die Laudatio ist Hortensia Völckers vorgesehen, die langjährige künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes.
    Die Auszeichnung wurde erstmals 1912 anlässlich des 101. Todestages des Dramatikers und Erzählers Heinrich von Kleist verliehen. Frühe Preisträger waren unter anderem Bertolt Brecht, Robert Musil und Anna Seghers. 1933 löste sich die Kleist-Stiftung auf. Nach der Wiederbegründung des Preises im Jahr 1985 wurden unter anderem Alexander Kluge, Heiner Müller, Ernst Jandl, Herta Müller, Martin Mosebach und Daniel Kehlmann ausgezeichnet.
    tmk
    Mehr zum Thema