John Burnside: "Anweisungen für eine Himmelsbestattung"
Englisch - Deutsch, übersetzt von Iain Galbraith,
Hanser Verlag, München 2016, 304 Seiten, 22 Euro
John Burnside: "Anweisungen für eine Himmelsbestattung"
Von Barbara Wahlster · 13.12.2016
Der schottische Schriftsteller John Burnside ist seit seinem Buch "Lügen über meinen Vater" vor allem als Romancier bekannt. In dem zweisprachigen Band "Anleitungen für eine Himmelsbestattung" kann man ihn jetzt als großartigen Lyriker entdecken.
John Burnside beobachtet Augenblicke, Situationen und Seelenzustände, von Verblüffung und Verzauberung ebenso gekennzeichnet wie von Ängsten und Verunsicherungen. Diese Gedichte sind leicht zugänglich, denn sie entfalten sich oft in großen erzählerischen Bögen.
Der schottische Schriftsteller John Burnside 2015 in Köln© dpa / picture alliance / Horst Galuschka
Universen, die in die Kindheit führen
Zudem geht der 1955 geborene Burnside zumeist vom Konkreten, Anschaulichen, Sinnlichen aus und schafft Universen, die in die Kindheit führen, immer wieder in die Natur - ins Ungewisse also, ins Unheimliche, Gewaltsame und manchmal auch Tröstliche, in eine Welt voller Übergänge und Andeutungen.
Burnsides Gedichte behaupten nichts, sie bewegen sich im Schatten von Zwielicht und Zweifeln. Der schottische Dichter ist ein großer Sammler auf der Suche nach Wundern, auf der Suche nach Zugehörigkeit und dem richtigen Platz in der Welt. Einer der ganz Großen!
