Linken-Politiker: Nicht stumpf einfach weitermachen

15.05.2010
Der Linken-Reformpolitiker Stefan Liebich hat vor dem Auftakt des Parteitags in Rostock eine intensive Programmdiskussion angekündigt.
Das Programm des scheidenden Vorsitzenden der Partei, Oskar Lafontaine, sei zwar erfolgreich für die Linken gewesen, sagte der Linken-Politiker. "Das bedeutet aber nicht, dass man stumpf einfach alles das macht, was von oben gesagt wird, sondern das bedeutet auch eine lebendige Debatte." Diese Forderung nach einer lebendigen Diskussion kenne auch die designierte neue Führung der Partei, Gesine Lötzsch und Klaus Ernst, die in Rostock zur Wahl um die Nachfolge von Lothar Bisky und Lafontaine antreten.

Den Einzug seiner Partei in den Landtag von Nordrhein-Westfalen nannte der Berliner Bundestagsabgeordnete schwierig: "Wir sind jetzt in der Verantwortung, wo ich mir natürlich gewünscht hätte, dass unsere Partei in Nordrhein-Westfalen erst einmal die Chance gehabt hätte, Parlamentsarbeit zu lernen, ehe sie in die Regierungsbildung einbezogen wird. Aber das hat der Wähler anders entschieden."

Für die Koalitionsverhandlungen in NRW kündigte Liebich an, dass sich seine Partei "ein kleines Stück bewegen" müsse: "So ist das eben, wenn man Kompromisse findet. Da kann nicht einer erwarten, dass der andere hundert Prozent dessen Meinung umsetzt." Liebich betonte, die Linke in NRW habe eine hohe Verantwortung: "Es wird darum gehen, auch klar zu machen, dass es eine Alternative zu Schwarz-Gelb gibt."


Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 15.10.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.