"Hoffentlich wirst Du von Gottes Hand beschützt"
Von Elke Suhr · 30.12.2014
Der junge Bauer hatte zu seiner Hochzeit im Herbst 1939 drei Tage Urlaub von der Westfront bekommen. Er stand damals schon als Unteroffizier gegen Versailles. Er brannte darauf, den Tod seines Vaters zu rächen, der in einem Schützengraben vor Spa an Wundfieber verreckt war.
Seine Eltern hatten einander von Herzen geliebt und sich, nachdem der Vater eingezogen worden war, beinahe jeden Tag geschrieben. So offenbart ihr Briefwechsel den 1. Weltkrieg von ganz unten, aus den Schützengräben an der Dreckslinie. Die Korrespondenz erzählt, wie die Mutter Hof und Kinder durchbringen und trotzdem noch Vieh an die vaterländische Front liefern konnte. "Sitzt Papa da oben auf der Wolke?", soll der kleine Junge sie gefragt haben.
Und sie hat geweint. Er hatte früh Verantwortung für den Hof an der Oldenburgischen Hunte übernommen. 1939 musste er dennoch hinaus, und seine junge Frau führte die Wirtschaft gemeinsam mit seiner Mutter. Und als er nach Jahren britischer Kriegsgefangenschaft heimkehrte, stellten sich alle Fragen neu.
Die Autorin erzählt die Geschichte ihrer Familie, die vom Ersten nicht weniger als vom Zweiten Weltkrieg geprägt wurde.
Mit: Maren Eggert, Nina Petri, Achim Buch, Lutz Herkenrath und Jona Mues
Produktion: NDR/DLF 2008
Produktion: NDR/DLF 2008