Martin Pollacks Familie gehörte der deutschsprachigen Minderheit in Slowenien an. In "Die Frau ohne Grab" erzählt er vom Schicksal seiner Tante, die 1945 von jugoslawischen Partisanen verschleppt und in einem unbekannten Massengrab verscharrt wurde.
Seit bekannt wurde, dass der österreichische Schriftsteller Peter Handke in diesem Jahr den Literaturnobelpreis erhält, reißt die Diskussion über die Verantwortung von Autoren nicht ab. Aber welche Verantwortung tragen eigentlich die Verlage?
Was macht uns aus? Nationalität, Religion, Hautfarbe? In keiner dieser Kategorien steckt eine einzige Identität, sagt Kwame Anthony Appiah in seinem klugen Buch. Sachbuchredakteur René Aguigah schenkt es seinem 20-jährigen Sohn.
Früher haben sie illegale Bike-Partys im Schweizer Wald organisiert – heute versucht sich eine Gruppe von Freunden an der bürgerlichen Existenz. Wie die Vergangenheit sie einholt, davon erzählt Tom Combo in seinem mitreißenden Roman "Inneres Lind".
Eine Archäologin, die enthauptet wurde und eine genial gute Ermittlerin, die unter dem Cotard-Syndrom leidet und in schlimmen Phasen davon überzeugt ist, dass sie tot sei. Thomas Fuchs schenkt das Buch seinen erwachsenen Töchtern.
In ihrer Geschichte hat die Medizin schon so manche Krankheit erfolgreich bekämpft. Doch nicht immer geht der Sieg allein aufs Konto der Naturwissenschaften. Ein neues Buch zeigt: Auch kulturelle Faktoren spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Riad Sattouf gilt als Ausnahmetalent. Die Comics des franko-syrischen Autors wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Sein aktuelles Werk "Der Araber von morgen" handelt von seiner eigenen Geschichte, von Gewalt und Diskriminierung.
Zwei junge Frauen. Zwei Leben. Die eine Pop-Sängerin, die andere eine junge Dame aus besserem Hause. Es trennt sie ein Jahrhundert. Und doch eint sie die Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft. Eine anarchische Graphic Novel erzählt davon.
Dana von Suffrin schreibt so, dass man laut lacht und sich zugleich dafür schämt. "Otto" ist ein schwarzhumoriger Roman über einen jüdischen Patriarchen, der seinen Töchtern von seinem Leben erzählen will – und sich doch nur schwer erinnern kann.
Henning Ahrens erzählt hier ein bitterböses Märchen über die deutsche Provinz, wo Dessouspartys gefeiert und dunkle Gestalten auf dem Friedhof Naziparolen grölen. Unsere Literaturredakteurin Wiebke Porombka schenkt es ihrem Jugendfreund Tino.
Die Debatte um Literaturnobelpreisträger Peter Handke reißt nicht ab. Helmut Böttiger kritisiert, dass Handkes literarisches Werk dabei in den Hintergrund gerät – und zieht Vergleiche zu Skandalen um Günter Grass und Christa Wolf.
Eine Frau gerät in die Krise, Vater und Schwester eilen zur Hilfe. James Wood erzählt in "Upstate" einen Familienroman als Kammerspiel über geschwisterliche Konkurrenz - und die Angst vor dem Abstieg.
Eine schrägverdrehte Geschichte von Olivier Tallec über die Liebe zwischen einem kleinen Jungen und einem Hund. Frech erzählt in Comic-artigen Bildern. Unsere Redakteurin Kim Kindermann schenkt es ihrer fast elfjährigen Tochter.
Den Flugverkehr auf dem heutigen Niveau einfrieren, die Klimakrise auch als Gerechtigkeitskrise begreifen: Die Autoren Michael Kopatz und Alexander Repenning diskutieren über Ideen, wie der Klimawandel zumindest abgemildert werden kann.
Das Kroatien der Jahre 1920 bis 1943 war beherrscht von Angst. Miljenko Jergović verwandelt diese Atmosphäre in "Ruth Tannenbaum" in eindrückliche Bilder. Im Mittelpunkt des Romans steht ein Kinderstar, der seine jüdische Identität verleugnet.
Laut, schrill und drastisch kämpfen Aktivistinnen von „Pussy Riot“ oder „Femen“ weltweit für Frauenrechte. Was verbindet sie mit dem Feminismus im Westen? Darüber diskutieren die Autorinnen Kateryna Mishchenko und Anke Stelling.
"In Zeiten des Aufruhrs wollen mehr Menschen Bücher lesen", sagt der Hongkonger Buchhändler Daniel Lee. Sein Buchladen ist 80 Quadratmeter groß und gehört zu den "Gelben Läden": Sie bieten Demonstranten Schutz, wenn die Polizei sie verprügelt.
Die französische Autorin Annie Ernaux erzählt radikal ehrlich von ihrem eigenen Leben. Ein Buch über ihre Mutter ist nun in neuer Übersetzung erschienen. Ein Gespräch über das Schreiben und die damit verbundene Suche nach Erkenntnis und Wahrheit.
Die libanesische Künstlerin Etel Adnan ist eine Wanderin zwischen Kulturen, Orten, Sprachen. Ihre Bilder sind eher meditativ, ihre Texte hingegen oft wütend und direkt. Der Band "Sturm ohne Wind" zeigt, wie zeitgenössisch Adnans Denken ist.
Ein Bild vom Hochwasser in Venedig erscheint dem Publizisten Mathias Greffrath wie ein mahnender Vorausblick auf den Untergang der europäischen Hochkultur. Das Foto zeigt eine Bibliothek im noblen Palazzo Gritti, in der das Wasser steht.
"War die Erde früher flach?", "Wann fängt etwas an?", "Woher kommen die Menschen?" Kinder fragen und Erwachsene antworten. Hier in Reimen und Bildern. Eine fantasievolle Reise ins Land der Philosophie.
Schriftstellerinnen werden immer noch weniger gewürdigt als männliche Autoren. Allison Devers will das ändern: Vor einem Jahr hat sie in London ihren Buchladen "The Second Shelf" eröffnet, in dem sie nur Werke von Frauen verkauft.
Das Geraune im Vorfeld war enorm, seit ein unbekannter Roman von Françoise Sagan angekündigt wurde. Aber hätte die 2004 verstorbene Schriftstellerin selbst diese Schilderungen von Bordell-Besuchen und skandalösen Affären veröffentlichen wollen?
Gerd Müller kickte in den 70er-Jahren in der ersten Riege des deutschen Fußballs. Doch der gefeierte Torschützenkönig stürzte tief. Sein Biograf Hans Woller zeigt einen Mann aus einfachen Verhältnissen, dem der Glamour des Sports stets fremd blieb.
Menschen sind genetisch auf Freundschaft und Kooperation ausgerichtet – aber auch auf Konflikt. Wie andere gesellig lebende Tiere verteidigen sie das soziale Netz, mit dem sie ihr Überleben sichern, so der Soziologe Nicholas A. Christakis.