Leben mit der Erinnerung

Von Antje Bauer · 20.05.2009
Die Türkei und Armenien wollen ihren fast 100 Jahre alten Konflikt überwinden und ihre Beziehungen normalisieren. Das vereinbarten beide Staaten vor vier Wochen. Die Wurzeln des Konflikts liegen im frühen 20. Jahrhundert. In der Endphase des Ersten Weltkriegs wurden zahllose Armenier im damaligen Osmanischen Reich getötet oder vertrieben.
Die Armenier sagen, 1,5 Millionen ihrer Landsleute seien damals getötet worden. Die Türkei wehrt sich dagegen, dies einen Völkermord zu nennen, und bewertet die Ereignisse als Folge von Unruhen im sich auflosenden Osmanischen Reich. Viele der damals vertriebenen Armenier haben sich im syrischen Aleppo angesiedelt. Dort leben ihre Nachkommen bis heute, in einer Gemeinschaft, die sich von der syrischen Umgebung abkapselt.