Laumann sieht "Gerechtigkeitslücke" bei Hartz IV

02.10.2007
In der Debatte um eine längere Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I für Ältere hat sich der Vorsitzende der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Karl-Josef Laumann, optimistisch geäußert, hier einen entscheidenden Schritt voranzukommen.
Durch den Vorstoß des SPD-Vorsitzenden Kurt Beck, sei in diese Frage wieder Bewegung gekommen und die Chancen auf eine gerechte Lösung hätten sich erhöht, erklärte Laumann im Deutschlandradio Kultur. "Wir haben es mit Menschen zu tun, die 30, 40 Jahre gearbeitet haben, die Steuern in diesem Land bezahlt haben", so Laumann. Dass man diese Menschen nach wenigen Monaten der Arbeitslosigkeit genauso behandele, wie diejenigen, die nicht lange gearbeitet hätten, sei "eine Gerechtigkeitslücke bei Hartz IV".

Laumann sagte: "Ich bin eindeutig dafür, dass ALG I, für Menschen, die viele Beitragsjahre haben, verlängert wird." Menschen, die ein höheres Lebensalter hätten, würden in der jetzigen Arbeitsmarktsituation sehr viel länger brauchen, einen Arbeitsplatz zu finden. "Dem muss man Rechnung tragen."

Der CDU-Politiker sieht sich auf einer Linie mit der Beschlusslage seiner Partei. Laumann verwies sich auf den Parteitagsbeschluss des letzten Bundesparteitags der CDU in Dresden 2006. Nun müsse sich die SPD auf eine klare Linie verständigen, dann könne man in dieser Frage auch zu einer Lösung kommen. "Beck ist im Grundsatz auf dem richtigen Weg. Er macht nur einen Fehler, er will alles oben drauf satteln", sagte Laumann. Die CDU hingegen plädiere für eine aufkommensneutrale Finanzierung und eine Lösung, die sich an Lebensalter und Beitragsjahren orientiere.

Sie können das vollständige Gespräch mit Karl-Josef Laumann mindestens bis zum 2.3.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
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