Das Wiener Kaffeehaus ist ein Mythos. Seine Geschichte ist eng verknüpft mit dem Aufbruch der Wiener Moderne um 1900, als Literaten, Wissenschaftler, Künstler und Reformer dort zusammenkamen. Unter ihnen war Peter Altenberg der originellste.
Im Januar 1919 verhört ein Freikorpsoffizier in Berlin zwei Gefangene: Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Der anschließende Doppelmord an den prominenten Führern des Spartakus-Aufstands beendet die Revolte. Bis heute wird ihrer gedacht.
Don Juan ist als Urbild des skrupellosen Verführers, furchtlosen Atheisten und rebellischen Anarchisten in die europäische Kulturgeschichte eingegangen und unzählige Male literarisch, musikalisch und bildnerisch gestaltet worden.
Die Hand ist ein Geniestreich der Evolution mit bemerkenswerter kulturgeschichtlicher Bedeutung. Diese menschliche Extremität hat Spuren nicht nur in Kunst, Religion und Politik hinterlassen.
Er revolutionierte den Roman, schrieb aber auch für Hollywood, er entlarvte die Abgründe der amerikanischen Südstaaten – residierte aber selbst in der Villa eines Sklavenhalters. William Faulkner war so widersprüchlich wie seine Figuren.
Beim „Holocaust durch Erschießungen“ wurden während des Zweiten Weltkrieges in der Ukraine rund 1,5 Millionen Juden umgebracht. Jahrzehntelang war das kein Thema. Erst seit der Unabhängigkeit des Landes ist eine neue Gedenkkultur der Shoah entstanden.
Der Meteorologe und Klimaforscher Alfred Wegener legte das Fundament für unser heutiges Wissen über die Polarregionen und die Erdsystemforschung. Mit seiner Theorie der Kontinentalverschiebung eröffnete er neue Sichtweisen auf unsere Erde.
Es hat immer etwas Aufrührerisches, im besten Fall gar Revolutionäres, wenn sich ein Mensch, eine Gruppe, eine Partei mit einem Manifest gegen alles Bisherige stellt. Doch nicht immer wissen die Autoren, was an die Stelle des Alten treten könnte.
Rachedurst, Doppelmoral, atomare Bedrohung: Stets schrieb Friedrich Dürrenmatt über menschliche wie gesellschaftliche Abgründe. Als Meister der Groteske lässt er uns darüber lachen – und meinte es doch bitterernst.
Rock und Pop müssen heute nicht mehr um kulturelle Anerkennung kämpfen. Längst ist diese Musik nicht nur bei den Jüngeren fester Bestandteil des Alltags, sondern bis hinauf zu den über 70-Jährigen. Wir werfen einen Blick auf 50 Jahre Popgeschichte.
Die Renaissance als "goldenes Zeitalter" ist eine Erfindung späterer Zeiten. Aber sie hat literarische Schätze hervorgebracht, die unsere Kultur bis heute prägen. Eine Entdeckungsreise ins Italien von Petrarca, Boccaccio und ihren Kolleginnen.
Alle Frauen werden wie ihre Mütter, das ist ihre Tragödie, sagte Oscar Wilde. Kaum eine Beziehung ist so ambivalent und bietet so viel Zündstoff wie die Mutter aller Beziehungen: die Mutter-Tochter-Beziehung.
Der eine prägte die empirische Psychologie, der andere begründet die moderne literarische Fiktion: Die Brüder William und Henry James prägten auf ihre jeweils eigene Weise den Diskurs zum beginnenden 20. Jahrhundert.
Zu Ehren von Hannah Arendt (1906-1975) wurde 1972 in Toronto eine Konferenz abgehalten, bei der Freunde und Kollegen über Aspekte ihres Werkes kritisch diskutierten. Auch Hannah Arendt selbst kommt in den Tondokumenten zu Wort.
Es war ein Medienspektakel, aber kein Tribunal. Es wurde kein Standgericht, wie Churchill forderte, und kein russischer Schauprozess. Im Winter 1945 wurden im Nürnberger Prozess die Grundlagen für die deutsche Nachkriegsrepublik gelegt.
Die Feder sei stärker als das Schwert, heißt es. Das 20. Jahrhundert war jedoch voll von Schriftstellern, die selbst zur Waffe griffen und einen gewaltsamen Umsturz anstrebten: Gabriele D’Annunzio, Ernst Jünger oder Yukio Mishima. Was trieb sie an?
Immer wieder formiert sich ein Wir, das bestimmt, wer dazugehört und wer die anderen sind. Es geht um Geburtsorte, Wohngegenden, Dialekte und Sprache, um Geschlechter, Bildung und Sozialisation – und wie diese Faktoren mitbestimmen, wer und was wir sind.
Ein kurzer Sommer mit Schokolade und Romantik in den Kriegstrümmern: Deutsche Frauen und die Soldaten der Alliierten hatten im Mai 1945 Hunger nach Leben. Trotz Verbrüderungsverbot und Feindpropaganda gab es Abenteuer, echte Liebe oder auch Gewalt.
Seine Schilderungen menschlicher Abgründe verstörten Zeitgenossen bis hin zu Ohnmachtsanfällen: Hanns Heinz Ewers gehörte zwischen 1900 und 1930 zu den schillerndsten Literaten in Deutschland.
Unter dem Label "Neue Seidenstraße" finanziert China seit 2013 weltweit Infrastrukturprojekte. Offiziell geht es bei den Projekten in über 80 Ländern um Frieden und Völkerverständigung. Doch dahinter steht ein globaler Macht- und Führungsanspruch.
Mitten im männlich dominierten Musikgeschäft war Janis Joplin eine Ausnahmesängerin und selbstbewusste Künstlerin. Musikerinnen verschiedener Stilrichtungen dient sie bis heute als Inspiration. Am 4. Oktober 2020 jährt sich ihr Todestag zum 50. Mal.
Walter Benjamin hatte etwas von einem Zauberer - das befand auch sein Freund Theodor W. Adorno. Ein Sprachmagier war er auf jeden Fall. Benjamin beherrschte die Kunst, seine Leser zu verführen. Auf der Flucht vor den Nazis nahm er sich 1940 das Leben.
Der Mauerfall war auch für den deutschen Film ein Wendepunkt. Eine ganz eigentümliche Stimmung zeigen zum Beispiel "Sonnenallee", "Good bye, Lenin!" oder "Der bewegte Mann". Filmkritiker Josef Schnelle über Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Ein abenteuerlicher Umgang mit der E-Gitarre, neue Klanggemälde und eine hohe Sensibilität als Komponist zeichneten Jimi Hendrix aus. Er wurde einer der bedeutendsten Gitarristen der Musikwelt - und starb bereits mit 27 Jahren.
Die Geschichte des Rassismus und der Bürgerrechtsbewegung in den USA ist eine offene Wunde. Der Kampf für Gleichberechtigung dauert bereits lange - doch aktuelle Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze zeigen, dass kein Ende absehbar ist.
Klassik, Neue Musik, Schlager, Pop, Folklore, Beat und Bossa Nova - kaum ein Stil, den Ennio Morricone nicht grandios adaptiert hätte. Der im Juli verstorbene Komponist schrieb Hunderte Filmmusiken und blieb bis zuletzt offen für Neues in der Musik.
Sind Raum und Zeit unendlich? Gibt es eine oder viele Unendlichkeiten? Wie kann man sie mit endlichen Mitteln greifbar machen? Und warum befassen sich Menschen überhaupt mit dem Unendlichen? Ein Trialog zwischen Mathematik, Physik und Philosophie.
Charles Bukowski gilt als ein ungehemmter Schriftsteller: schlampig, unsozial und frei. Mehr als 40 Bücher hat der Außenseiter geschrieben, er wurde verachtet, aber auch verehrt – vor allem in Deutschland. Vor 100 Jahren wurde Bukowski geboren.
Als die Nazis die Diktatur errichteten, wurden viele Schriftsteller in Deutschland verfemt: Ihre Bücher wurden verboten und verbrannt. Der 1933 gegründete Querido Verlag in Amsterdam bot ihnen eine Plattform und brachte Weltliteratur hervor.
Ein geborener Pole, der in Frankreich Seemann wurde und als englischer Schriftsteller Weltruhm erlangte: Joseph Conrad hat mindestens drei Leben geführt und ein umfassendes Werk hinterlassen. Im Spiegel der See erblickte er die Seele des Menschen.