Lambsdorff: "Häme ist hier fehl am Platz"

Der Europaabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff (FDP) hat sich bedauernd über die "sehr magere" Bilanz nach einem Jahr Mittelmeerunion geäußert. Der FDP-Politiker sagte, die Mittelmeerunion habe nach wie vor weder einen Generalsekretär noch eine funktionierende Verwaltung oder konkrete Projekte, die bereits angelaufen seien.
Die Häme, die er in Deutschland mitunter angesichts der bisherigen Erfolglosigkeit der Mittelmeerunion spüre, halte er jedoch für fehl am Platz, so Lambsdorff: "Wir sollten stattdessen hoffen, dass aus dieser Mittelmeerunion noch etwas wird, mit dem man wirklich arbeiten kann."

Insbesondere betonte der FDP-Europaabgeordnete die Wichtigkeit einer funktionierenden Mittelmeerunion für die Lösung des Migrations- und Flüchtlingsproblems von Afrika nach Europa. Dies sei ein "drängendes Problem, das wir als Europäer nur mit der Mittelmeerunion gemeinsam lösen können".

Außerdem verwies Lambsdorff auf die Wichtigkeit der Mittelmeerunion in Energiefragen. Hinsichtlich des heute startenden Wüstenstromprojekts desertec sagte Lambsdorff: "Das ist gut, das ist zukunftsträchtig, aber auch das spielt sich im Mittelmeerraum ab."