"Lachen, Mylord, will ich, und zwar so laut ich kann"

Von Barbara Sichtermann und Joachim Scholl · 24.11.2013
Goethe war begeistert, Lessing wollte ihm fünf Lebensjahre abtreten, Heine fand ihn ebenbürtig mit Shakespeare: Der englische Pfarrer und Schriftsteller Laurence Sterne (1713- 1768) wurde zwar nur 55 Jahre alt, aber mit zwei Büchern europaweit ungeheuer berühmt und beliebt.
Mit seinem kuriosen Helden "Tristram Shandy" trug Sterne eine herrliche Unordnung in die Literatur. Zunächst dauert es zwei Bände, bis das Knäblein überhaupt geboren wird, bei Zeugung, Geburt und Taufe geht vieles schief, am Ende weiß in diesem Roman niemand mehr, wo ihm der Kopf steht - auch der Leser nicht, der sich allerdings die Seiten hält vor Lachen. Schon dieser Roman war also eine Sensation und einer der größten Bestseller des 18. Jahrhunderts.

Noch erfolgreicher geriet "A Sentimental Journey Through France and Italy", eine Reise weniger durch jene Länder, sondern mehr durch die erotischen Turbulenzen des Herzens. Lessing machte für die Übersetzung des bis dahin unbekannten Wortes "sentimental" einen persönlichen Vorschlag und gab so der Epoche der Empfindsamkeit ihren Namen, Laurence Sterne sei Dank!
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