"Sein und Streit" - die ganze Sendung

Kampf, Frieden, Strafe

Eine Szene aus dem Kampf um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht zwischen George Foreman (l) und Muhammad Ali am 1. Oktober 1975 in Manila.
Philosoph Nils Baratella hält den Zweikampf für eine Projektionsfläche der Philosophie. © dpa / picture alliance
Moderation: Simone Miller · 24.01.2016
Warum Boxen nicht nur sportlich interessant ist, sondern Disziplin lehren kann, erklärt Philosoph Nils Baratella. Kinder überlegen, wie wir in Frieden leben können. Zudem geht es um die Frage nach der Wirksamkeit von Gefängnisstrafen.
Der philosophische Boxkampf
Unter den Augen einer jubelnden Menge schlagen zwei halbnackte Männer aufeinander ein – das ungefähr ist die Urszene des Boxens. Der Philosoph Nils Baratella ist davon überzeugt, dass die nicht nur für Sportfans interessant ist, sondern auch für die Sozialphilosophie.
Im Sein und Streit-Gespräch argumentiert er, dass der Zweikampf eine Projektionsfläche der Philosophie sei und verrät uns, was er über den Menschen und sein Verhältnis zur Gesellschaft aussagt.
Außerdem in der Sendung:
Kleine Leute, große Fragen:
Unsere jungen Philosophen denken über die Überwindung des Kampfes nach. Diese Woche hat Ilka Lorenzen gefragt: Wie können wir in Frieden leben?
Philosophischer Wochenkommentar:
Gefängnisstrafen sind vor allem dazu da, Menschen die gesetzeskonforme Selbstüberwachung beizubringen. Das ist eine der großen Thesen des französischen Philosophen Michel Foucault. Eine die heute von der Praxis immer öfter herausgefordert wird – zum Beispiel durch Uli Hoeneß, wie Arno Orzessek in seinem "Dämonischen Panoptikum" kommentiert.
Außerdem: In Filmen wie "Blue Velvet", "Wild at Heart" und "Mulholland Drive" spürt der amerikanische Filmregisseur David Lynch der Uneindeutigkeit gegenwärtiger Verhältnisse nach und enthüllt diese als eigentümliche Gewalttätigkeit unserer Zeit. Christian Berndt über diesen großen Kino-Philosophen der Postmoderne, der gerade 70 Jahre alt geworden ist.
Und schließlich gehen unsere Drei Fragen an den belgischen Theaterregisseur Luk Perceval.