"Kung Fu Fighting"

29.09.2013
Sie haben kaum nennenswerte Chartplatzierungen und sind dennoch im Gespräch: Erdmöbel. Seit fast 20 Jahren macht die aus Münster und später nach Köln übergesiedelte Formation eigenwilligen poetischen Pop mit anspruchsvollen Texten.
Spätestens seit ihrem letzten regulären Album "Krokus" gehört die Band um Sänger Markus Berges zu den Lieblingen der hiesigen Feuilletons. Jetzt meldet sich die "größte deutsche Band unserer Tage", so die Bezeichnung der "Süddeutschen Zeitung" vor drei Jahren, mit ihrem neuen Album "Kung Fu Fighting" zurück.

Label: yippie! industrie
EAN: 4250926300012

Kritikerstimmen:
Was haben Glutamatcracker und Drehkreuzstangen, Andy Warhol und Rapper Tupac Shakur gemeinsam? Sie alle bevölkern die Texte von Erdmöbel-Sänger Markus Berges. Das deutsche Feuilleton ist sich einig: Die vier Exil-Westfalen gehören zum Originellsten, was Pop-Deutschland zu bieten hat. Und Album Nr. 10 zementiert diesen Ruf. Selten wurden hierzulande so sperrig-schöne Zeilen gesungen, so niveauvoll deutscher Text mit Bacharach'schem Sixties-Flair verquickt. Ein Album, das Ihnen den Kopf verdrehen wird!
(Mathias Mauersberger)

Älterwerden im Popgeschäft - es kann doch ganz schön sein. Graumeliert, mit Halbglatze und nicht mehr ganz so schlank, dafür aber mit seligem Lächeln, machen Erdmöbel vor wie das geht. Zum Beispiel erst einmal nervigen Konsens-Pop über Bord werfen. Und nicht immerzu das Große und Ganze. Und bloß auch keine Lebensfragen für Mittvierziger wälzen. Für all das ist Ina Müller zuständig. Na, und wie leicht es sich plötzlich musiziert, wenn dieser Ballast weg ist. Posaune und Querflöte lassen sich blicken und Kirchengesang. So festlich! So pastoral! Ein Glühen und Leuchten. Und die Texte: Schnipsel aus der Alltagskultur, unglaublich witzig und intelligent verarbeitet, von "GbR-Funktionshosen" bis "Goldgeist forte". Pop auf kleiner Flamme. Ein Traum.
(Oliver Schwesig)