Kulturnachrichten
Dienstag, 18. Februar 2014 Nun hat es auch die Familie bestätigt:
Gert "Kralle" Krawinkel, der ehemalige Gitarrist der Band Trio, ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 66 Jahren. Krawinkel hatte sich 1979 mit Sänger Stephan Remmler und Schlagzeuger Peter Behrens zusammen getan. Ihr Welthit "Da da da" wurde 1982 zu einer Hymne der Neuen Deutschen Welle. Vier Jahre später löste sich die Band auf. Krawinkel versuchte sich danach auch als Solokünstler und nahm 1993 das Album "Kralle" auf.
Da konnte André Schmitz finanzielle Einbußen gerade noch einmal abwenden.
Der Berliner Senat hat seine Entscheidung zurückgenommen, den in eine Steueraffäre verwickelten früheren Berliner Kulturstaatssekretär zu entlassen. Begründet wird das mit einem Schreiben, in dem Schmitz erklärt, sein vorangegangenes Rücktrittsschreiben sei nicht als Bitte um Entlassung gemeint gewesen. Er habe lediglich um "Entbindung von seinen Aufgaben" gebeten. Wie die Senatskanzlei mitteilte, wird Schmitz deshalb mit sofortiger Wirkung in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Wäre er tatsächlich entlassen worden, stünde ihm kein Übergangsgeld zu.
Er ist Muslim, sie ist Christin.
Zusammen haben der senegalesische Musiker Youssou N'Dour und die zentralafrikanische Künstlerin Idylle Mamba ein Friedens-Lied für die Zentralafrikanische Republik aufgenommen. Seit Monaten bekämpfen sich dort Christen und Muslime. Das Video zum Lied mit dem Titel "One Africa" zeigt Bilder von christlichen Geistlichen und muslimischen Imamen, die einander umarmen und beschwören, dass Christen und Muslime -so der Text - von gleichem Blut seien. Youssou N'Dour äußerte in einem Interview die Hoffnung, den Song in der Zentralafrikanischen Republik live singen zu können.
Der Deutsche Kinderschutzbund fordert, den Kauf und Verkauf von Fotos nackter Kinder generell unter Strafe zu stellen.
Renate Künast hält eine solche Gesetzesverschärfung aber für schwer umsetzbar. Die Vorsitzende des Rechtsausschusses im Bundestag sagte im Deutschlandradio Kultur, Familienfotos vom FKK-Strand müssten beispielsweise straffrei bleiben. Denkbar wäre nach Ansicht der Grünen-Politikerin, den gewerblichen Handel außerhalb von Kunst und Kultur zu verbieten. Hintergrund ist der Skandal um den SPD-Politiker Sebastian Edathy. Er soll Bilder gekauft haben, die nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft nicht strafbar waren, sich aber an der Grenze zur Illegalität befanden.
Die im russischen Sotschi festgenommenen "Pussy Riot"-Mitglieder Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina sind offenbar wieder freigelassen worden.
Das teilte Tolokonnikowas Ehemann auf Twitter mit. Die Musikerinnen hatten zuvor angegeben, sie seien von Sicherheitskräften gewaltsam in ein Auto gezerrt und von der Polizei stundenlang verhört worden. Sie wollten in Sotschi auftreten. Die Polizei begründete die Festnahme mit einem Diebstahl im Hotel der beiden - deswegen seien alle Gäste verhört worden.
In der Südpfalz wurde ein historischer Schatz mit Gold und Silber aus dem 5. Jahrhundert gefunden, der Fachleute begeistert.
Die Archäologen präsentierten in Mainz unter anderem goldene Schmuckstücke, ein zeremonielles Gewand und einen Silberteller. Insgesamt dürfte der "Barbarenschatz" mehr als eine Million Euro wert sein. Barbarenschatz sagen die Fachleute deshalb, weil die Römer alle anderen Völker außer sich selbst als Barbaren bezeichneten. Allerdings wurde der Schatz nicht von Fachleuten gefunden, sondern von Raubgräbern. Erst als man ihnen auf die Schliche gekommen war, übergaben sie die Fundstücke.
Wer den berühmten Pergamonaltar in Berlin sehen will, sollte sich beeilen.
Denn das Pergamonmuseum und die Neue Nationalgalerie müssen wegen Sanierungsarbeiten für mehrere Jahre schließen. Das kündigte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, an. Demnach öffnen die Museen am 28. September zum letzten Mal. Die Sanierung wird voraussichtlich bis 2019 dauern. In der Nähe der Museumsinsel soll eine temporäre Ausstellung mit dem Altar-Panorama des Künstlers Yadegar Asisi für Ersatz sorgen.
Seit gestern ist die Website online, auf der die Anwälte des Kunstsammlersohns Cornelius Gurlitt ihre Sicht der Dinge darstellen.
Gurlitts Sprecher Stephan Holzinger zog auf Deutschlandradio Kultur eine erste positive Bilanz. Im Internet habe sich die Seite schnell verbreitet. Wie Holzinger weiter erläuterte, verhandeln Gurlitts Anwälte derzeit mit sechs Anspruchstellern über die Rückgabe von rund 40 Bildern. Dem Sprecher zufolge handelt es sich um jene auf der neuen Website genannten drei Prozent der Werke, die konkret unter Raubkunstverdacht stünden.
Jahrhundertelang gehörte es zur katholischen Strategie, die Gläubigen durch Verschwendung zu betören.
Daran erinnert die "taz" mit Blick auf die neuen Vorwürfe gegen den beurlaubten Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz van-Elst. Inzwischen erscheine eine solche Pracht aber anstößig, denn heutzutage seien die Bischöfe nur noch oberste Dienstleister ihres Kirchenvolkes und keine religiösen Monarchen mehr. Somit werde der deutsche Katholizismus gewissermaßen protestantischer, meint die "taz". Die "Wetzlarer Neue Zeitung" fühlt sich an eine griechische Tragödie erinnert: Je mehr ein Held sein Scheitern zu verhindern versuche, umso unausweichlicher werde die Katastrophe - und das sei für die meisten Menschen im Bistum Limburg die Rückkehr des Bischofs. Ähnlich sieht es die "Neue Osnabrücker Zeitung", die schreibt: "Das Beste, was der Oberhirte noch für seine Kirche tun kann, ist ein freiwilliger Amtsverzicht. Doch es steht zu befürchten, dass er diese Größe nicht aufbringt."
Bisher gehörte die VG Media 13 privaten Ferseh- und Hörfunkanbietern.
Künftig beteiligen sich jedoch auch zwölf Zeitungshäuser an der Verwertungsgesellschaft, darunter die Großverlage Axel Springer, Burda und Funke. Insgesamt werden sie 50 Prozent der VG Media übernehmen. Sie wollen ihr Leistungsschutzrecht kollektiv von der Verwertungsgesellschaft wahrnehmen lassen. Seit August 2013 dürfen Verleger Gebühren verlangen, wenn ihre Inhalte kommerziell im Internet genutzt werden, beispielsweise durch Suchmaschinen.
Das Osloer Regierungsviertel wurde bei den Anschlägen im Juli 2011 schwer beschädigt.
Seitdem wird in Norwegen diskutiert: Soll der aus den 50ern stammende Komplex abgerissen oder renoviert werden? Regierung und Denkmalschutzbehörde befürworten zwar eine Renovierung - doch die könnte mit umgerechnet knapp 100 Millionen Euro doppelt so teuer werden wie bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommt das Osloer Wirtschaftsforschungsinstitut TØI in einer neuen Untersuchung. Der zuständige Minister Jan Tore Sanner warnte aber davor, die Erhaltungswürdigkeit der Gebäude gegen die reinen Kosten abzuwägen. Die norwegische Regierung will bis zum Sommer über ein Gesamtkonzept für das Regierungsviertel entscheiden.
Was steht bei der Queen auf dem Fernseher?
Ihr "Bafta"-Award. Das verriet Elisabeth die Zweite bei einem Empfang für die Stars des britischen Films im Londoner Buckingham-Palast. Unter den Gästen war auch Helen Mirren, die 2007 in dem Film "Die Queen" die Hauptrolle spielte. Den britischen Filmpreis "Bafta" bekam Elisabeth im vergangenen Jahr für ihre Verdienste um die britische Filmbranche.
In den Pinewood-Studios im Westen Londons entstanden Film-Klassiker wie "Oliver Twist", fast alle "James Bond"-Filme und die "Harry Potter"-Reihe.
Jetzt eröffnet Pinewood eine Zweigstelle in Wales. Wie das Unternehmen mitteilte, wird es ein 17.000 Quadratmeter großes Grundstück in der walisischen Hauptstadt Cardiff beziehen. Die Region Wales rechnet mit einer zusätzlichen Wirtschaftskraft von mehr als 100 Millionen Euro. - Pinewood betreibt außerdem Studios in Berlin und Hamburg, der dominikanischen Republik, Kanada und Malaysia.
Die traditionalistische Piusbruderschaft hält den auf der Berlinale mehrfach ausgezeichneten Film "Kreuzweg" nach eigenen Worten für eine "Karikatur".
Die Produktion beschreibe nicht Geist und Zielrichtung der Piusbruderschaft, erklärte ihr deutscher Distriktoberer, Firmin Udressy, in Stuttgart. Der deutsch-französische Film von Anna und Dietrich Brüggemann hatte auf der Berlinale den Silbernen Bären für das beste Drehbuch und den Preis der Ökumenischen Jury erhalten. "Kreuzweg" erzählt die Geschichte einer 14-Jährigen, deren Eltern zu einer erzkonservativen Bruderschaft gehören und die das Mädchen zu einem strengen und freudlosen Leben zwingen.
Nach Ansicht von Reporter ohne Grenzen markiert der Prozess einen neuen Tiefpunkt für die Pressefreiheit in Ägypten.
In Kairo stehen ab Donnerstag 20 Journalisten vor Gericht. Reporter ohne Grenzen forderte ihre sofortige Freilassung. Die Art und Weise, wie Regierung und Justiz in Ägypten normale journalistische Arbeit kriminalisierten, erinnere an die dunkelsten Zeiten der Mubarak-Ära. Unter den Beschuldigten befinden sich vier Ausländer. Neun der Journalisten sind Mitarbeiter des Senders Al Dschasira. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, mit ihrer Berichterstattung die Muslimbrüder unterstützt zu haben.
Nach neun Jahren war die Australierin Schapelle Corby vergangene Woche aus einem Gefängnis in Indonesien entlassen worden.
Jetzt hat die australische Polizei im Zusammenhang mit diesem Fall die Räume eines Fernsehsenders in Sydney durchsucht. Der Grund: Das australische Gesetz sieht vor, dass alle Gewinne, die ein verurteilter Krimineller mit der Vermarktung seiner Geschichte erzielt, beschlagnahmt werden. Der Sender "Seven Network" soll Corby umgerechnet gut eine Million Euro für die Exklusivrechte geboten haben. Sie war 2004 am Flughafen von Bali mit gut vier Kilo Cannabis erwischt worden, hatte aber immer ihre Unschuld beteuert. Corby muss bis 2017 in Indonesien bleiben und sich regelmäßig bei der Polizei melden.
Le Quoc Quan bleibt im Gefängnis.
Ein Berufungsgericht in Hanoi hat den Einspruch des vietnamesischen Bloggers gegen seine 30-monatige Haftstrafe abgelehnt. Der Menschenrechtsanwalt war wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden - ein Urteil, das Kritiker für politisch motiviert halten.
Etwa 100 Menschen verlangten nach Agenturberichten vor dem Gerichtsgebäude die Freilassung des Aktivisten, der in den Hungerstreik getreten ist. Die Polizei riegelte die Gegend ab. - In seinem Blog setzt sich Le Quoc Quan unter anderem mit Korruption, Religionsfreiheit und Menschenrechtsverletzungen auseinander.
Turmhohe Plateauschuhe, glänzende Schlaghosen oder ultrakurze Miniröcke -
"Abba" schreckte kostümtechnisch vor so gut wie nichts zurück. Doch die schrillen Outfits der schwedischen Band hatten weniger geschmackliche als vielmehr steuerliche Gründe. Das legt ein Bildband nahe, der im Mai erscheinen soll. Demnach erlaubte es das schwedische Steuerrecht in den 70ern und 80ern, die Kosten für Kostüme von der Steuer abzusetzen - vorausgesetzt, sie waren als Straßenkleidung unbrauchbar. - Auch wenn Sänger Björn Ulvaeus die Kostüme von damals in dem Buch rückblickend als "beknackt" bezeichnet - der Kniff dürfte sich ausgezahlt haben, lag doch der damalige Spitzensteuersatz in Schweden bei mehr als 80 Prozent.
Russland, Weißrussland und Kasachstan planen ein Importverbot für Unterwäsche, die weniger als sechs Prozent Baumwolle enthält.
Das führt nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP seit einiger Zeit zu Protesten, zum Beispiel in Kasachstan: Dort hätten mehrere Frauen mit über den Kopf gezogenen Spitzen-Slips demonstriert und gerufen "Freiheit für die Unterhose!". Einige Frauen seien vorübergehend festgenommen worden. Auch auf Facebook und Twitter kursieren laut AP Gegenüberstellungen von modernen Dessous und schlabbrigen Baumwollmodellen aus Sowjet-Zeiten. Das Einfuhrverbot soll zum 1. Juli in Kraft treten.
Wer afrikanische Kunst nur mit Masken und Skulpturen nach traditionellem Vorbild gleichsetzt, muss sich den Vorwurf des Rassismus gefallen lassen.
So sieht es die Ausstellungs-Kuratorin Koyo Kouoh. In der "Süddeutschen Zeitung" wirbt sie für die kreative Vielfalt in Afrika, von der Fotografie bis zur populären Musik. Hip-Hop beispielsweise habe sich letztlich aus afrikanischen Zutaten entwickelt, erklärt sie. Im Senegal gebe es seit Jahrhunderten traditionelle Rap-Gesänge. Aber die afrikanische Herkunft werde verleugnet, kritisiert Kouoh. Das sei im Übrigen auch im Fall des sogenannten "arabischen Frühlings" so, der zwar vor allem in Nordafrika stattgefunden habe, aber trotzdem nicht "afrikanischer Frühling" genannt werde. - Koyo Kouoh hat unter anderem die künstlerische Leitung der 12. Documenta beraten und vergangenes Jahr eine Messe für zeitgenössische afrikanische Kunst in London kuratiert.
Die britische Rundfunkanstalt BBC will ihre Verbreitung in Afrika stärken - und setzt dabei vor allem auf junge Hörer.
Wie die Zeitung "Guardian" berichtet, plant der "BBC World Service" ein neues Internet-Angebot für Afrika. Außerdem teste man derzeit Nachrichten speziell für Jugendliche. Sie sollen in mehreren afrikanischen Sprachen angeboten werden. Der BBC-Manager Peter Horrocks sagte der Zeitung, die wachsende Konkurrenz etwa durch den arabischen Sender Al-Dschasira und aus China mache deutlich, dass man in die Zukunft investieren müsse. - Beim BBC World Service waren in den vergangenen Jahren mehrere hundert Stellen gestrichen worden. Für das laufende Jahr ist der Etat aber wieder leicht gestiegen.
Den Bericht des Guardian lesen Sie hier.
Der argentinische Medienkonzern Clarín steht vor der Zerschlagung.
Die zuständige Medienaufsicht hat Plänen zugestimmt, wonach das Unternehmen in sechs Bereiche aufgespalten und verkauft werden soll. Damit kommt die Clarín-Gruppe dem umstrittenen Mediengesetz nach, das die Regierung von Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner 2009 verabschiedet hat. Es verbietet privaten Medienunternehmen, mehr als ein Drittel der Rundfunk- und Fernsehlizenzen zu halten. Kritiker sehen das Gesetz als Angriff auf die Pressefreiheit. Befürworter argumentieren hingegen, es beuge der Übermacht einzelner Konzerne auf dem Medienmarkt vor. - Zur Clarín-Gruppe gehören neben der gleichnamigen Tageszeitung auch Radio- und Fernsehsender sowie Internet-Provider.
Relikte aus der osmanischen Zeit finden sich auch in Ungarn.
Die Türkei will das Land deshalb beim Erhalt der Kulturgüter unterstützen. Das versprach Staatspräsident Abdullah Gül während seines Besuchs in Budapest. Zunächst soll das Grabmal eines islamischen Heiligen wiederhergerichtet werden. Dazu werden in den nächsten Tagen türkische Experten nach Ungarn reisen und mit den Arbeiten beginnen.
Die Kultur- und Kreativ-Wirtschaft in Deutschland ist auf Wachstumskurs.
Das Büro von Kulturstaatsministerin Monika Grütters teilte mit, 2012 sei die Zahl sozialversicherungspflichtiger Jobs in diesem Bereich im Vergleich zum Vorjahr um knapp viereinhalb Prozent auf rund 780.000 gestiegen. Insgesamt sei in Musiklabels, Verlagen, Werbeagenturen, Architekturbüros, Medien- und Filmunternehmen gut eine Million Menschen beschäftigt gewesen. Knapp 250.000 Unternehmen hätten 2012 einen Umsatz von gut 140 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Die Technische Hochschule Aachen hat bei Drittmitteln die Nase vorn.
Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, warb die Hochschule im Jahr 2011 knapp 231 Millionen Euro ein - so viel wie keine andere Hochschule. Danach folgten die TU München und die TU Dresden. Insgesamt warben die Hochschulen in Deutschland einschließlich ihrer medizinischen Einrichtungen im Jahr 2011 5,9 Milliarden Euro ein, was genau der Vorjahressumme entspricht. Drittmittel sind Gelder, die nicht aus dem direkten Etat der Hochschulen stammen.
Heute vor 450 Jahren starb Michelangelo Buonarotti.
Zum Gedenken an den Renaissance-Künstler eröffnen die Uffizien in Florenz zwei Ausstellungsräume neu, die in dem Museum künftig als "grüne Säle" bezeichnet werden sollen. Gezeigt werden dort antike griechische Porträts und Erinnerungen an den Garten von San Marco. In dem Park richtete der Stadtherr Lorenzo der Prächtige im 15. Jahrhundert eine Kunstakademie ein, die auch Michelangelo besuchte.
Der Künstler, erfolgreich als Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter, orientierte sich in seinem Schaffen immer wieder auch an der Antike. Zu seinen berühmtesten Werken gehören die Gemälde in der Sixtinischen Kapelle in Rom, die Grabmäler der Medici in Florenz und die Skulptur des David.
Hier sehen Sie einige Bilder der neuen Säle.
Apps, Konsolen- oder Computerspiele können ihm kaum etwas anhaben -
das Spiel "Mensch ärgere Dich nicht" ist auch im 100. Jahr nach seiner Erstveröffentlichung ein Erfolg. 400.000 Exemplare des Klassikers würden pro Jahr verkauft, sagte Nils Jokisch vom Berliner Verlag Schmidt Spiele der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt wurde "Mensch ärgere Dich nicht" seit 1914 mehr als 90 Millionen mal verkauft. - Jokisch erklärt die Beliebtheit des Spiels damit, dass es ohne Hierarchien auskommt: Kleine Spieler hätten die gleichen Gewinn-Chancen wie große.
Ein Künstler aus Miami hat - offenbar aus Protest - eine Vase seines berühmten chinesischen Kollegen Ai Weiwei zerbrochen.
Wie die örtliche Polizei berichtet, schimpfte der Maler aus Florida darüber, dass das Museum in Miami nur internationale Künstler ausstelle. Er wünschte sich stattdessen mehr Werke aus der Heimat. Im Affekt nahm er dann eine große getöpferte Vase hoch und ließ sie auf den Boden fallen. Das Stück gehörte zu einer Installation. Sie ist Teil der Ai-Weiwei-Werkschau, mit der das neue "Perez Art Museum Miami" Anfang Dezember eröffnet worden war. Die Ausstellungsmacher beziffern den Schaden mit einer Million Dollar.
"Die Libération-Redaktion darf kein Vergnügungspark werden".
Mit Parolen wie dieser haben sich die Redakteure der französischen Tageszeitung gegen die Pläne von Hauptaktionär Bruno Ledoux gewehrt, die Redaktionsräume in Paris von Stardesigner Philippe Starck umgestalten zu lassen. Auf einer Titelseite in eigener Sache hieß es unter anderem, man sei eine Redaktion und kein Restaurant. Ledoux hatte angekündigt, in den Räumen neben einem Restaurant auch eine Bar, ein soziales Netzwerk und Räume für kulturelle Veranstaltungen entstehen zu lassen. Die Redaktion soll in der Zeit des Umbaus umziehen - und lehnt dies ab, wie die Zeitung "Die Welt" berichtet. Die "Libération"-Macher streiten seit längerem mit den Aktionären über die Zukunft des Blatts.
Auch der US-Bundesstaat New Jersey hat jetzt seinen Tebartz-van Elst.
Dort steht der katholische Erzbischof von Newark in der Kritik, weil er seinen Alterssitz kostspielig ausbauen lassen will. Nach Medienberichten geht es unter anderem um einen Whirlpool, ein Becken mit Strömungsanlage, drei offene Kamine, eine Bibliothek und einen Aufzug. Allein für den Umbau seien mindestens 500.000 US-Dollar veranschlagt, Kosten für Architekten und Einrichtung nicht mitgerechnet. Ein Bistumssprecher versicherte jedoch, der Bau belaste nicht den laufenden Bistumshaushalt, sondern werde aus Immobilienverkäufen und für diesen Zweck zugedachten Spenden finanziert. Außerdem bleibe das Haus Eigentum des Erzbistums.
Sollen Kinder aus Museen verbannt werden?
Diese Frage wird derzeit in Großbritannien diskutiert, nachdem ein Kind auf einem Kunstwerk in der Londoner Tate Gallery of Modern Art herumkletterte. In der Zeitung "The Telegraph" betont der Kunstkritiker Ivan Hewett, dass Hochkultur von Erwachsenen geschaffen werde, deshalb schwierig und für Kinder einfach nicht zu begreifen sei. Dem widerspricht die Direktorin der Initiative "Kids in Museums", Dea Birkett. Statt Kinder auszuschließen, solle man sie einladen und beschäftigen. Wenn sie etwa die Exponate nachzeichnen dürften, würden sie auch nicht in der Gegend herumrennen.
Auf seinen literarischen Ruhm hätte Lewis Carroll gerne verzichtet.
Der Autor der Weltbestsellers "Alice im Wunderland" hat 1891 in einem Brief beklagt, dass er ständig von Fremden angestarrt werde. Er hasse seinen Erfolg so sehr, dass er manchmal wünsche, seine Bücher nie geschrieben zu haben, heißt es in den neu entdeckten Zeilen Carrolls an einen Freund, über die der britische "Telegraph" berichtet. Darin verteidigt er auch die Entscheidung, seine Bücher unter einem Pseudonym zu veröffentlichen. Der wahre Name des Autor war Charles Lutwidge Dodgson. Der Brief an seinen Freund wird im kommenden Monat auf einer Auktion versteigert.
Wer bietet Orientierung in Fragen der Moral?
Früher war das für viele die Kirche - doch das hat sich offenbar geändert: Laut einer neuen Studie sind nur zehn Prozent der Befragten der Meinung, dass die Kirche moralische Werte vermittelt. Im Gegensatz dazu gaben neun Prozent an, dass Werte und Anstand heute von Internetplattformen wie Facebook vermittelt werden. Und nur sechs Prozent sehen die Politik in dieser Rolle.
Konsens herrschte bei den Befragten darüber, was Moral bedeutet. Die meisten verbanden damit Ehrlichkeit, Rücksicht, Verlässlichkeit und Anstand. Für die repräsentative Studie wurden mehr als 1.000 Menschen befragt. In Auftrag gegeben hat sie der Verein RAL, der sonst Gütesiegel für Produkte und Dienstleistungen vergibt.