Kriminaloper "W - The Truth Beyond"

Sing-Krimi mit Kurt Wallander

Schauspieler Matias Bocchio spielt am 10.07.2016 in Tübingen (Baden-Württemberg) bei einer Probe zum Opernstück "W - The truth beyond" die Rolle des Kriminalkommissars Kurt Wallander, während im Hintergrund seine Polizeikollegen singen. Foto: Christoph Schmidt/dpa (zu dpa «Kommissar Wal...
Der Wallander-Darsteller Matias Bocchio bei einer Probe von "W - The Truth Beyond" am 10.7.2016 in Tübingen © picture alliance / dpa / Christoph Schmidt
Klas Abramsson im Gespräch mit Joachim Scholl · 15.07.2016
Nach Büchern, Fernsehen und Hörspielen verschlägt es Kurt Wallander jetzt auch auf die Bühne. "W – The Truth Beyond" heißt die Kriminaloper, die am Freitagabend in Tübingen Premiere feiert. Wir sprachen vorab mit dem Librettisten Klas Abrahamsson.
Heute Abend findet in der Neuen Aula der Universität Tübingen die Premiere der Kriminaloper "W - The Truth Beyond" statt. Deren Hauptfigur dürfte den meisten Deutschen wohlbekannt sein: Kommissar Kurt Wallander, Schöpfung des im vergangenen Jahr verstorbenen schwedischen Autors Henning Mankell.
Die Musik zur Oper hat Frederik Sixten komponiert, das Libretto stammt von Klas Abrahamsson, der bereits die Drehbücher zu mehreren Wallander-Verfilmungen geschrieben hat. Zuerst sei er erschrocken gewesen, als der Auftrag kam, sagt Abrahamsson.
"Es erschien mir merkwürdig, eine Kriminaloper schreiben zu sollen, aber je mehr ich nachdachte, desto klarer wurde mir, die meisten Opern handeln ja vom Tod, von der Leidenschaft, von großen Gefühlen. Im Grunde passte das sehr gut zusammen."

Mankell fand den Entwurf gut

Die Opernhandlung beginne am letzten Tag vor Wallanders Pensionierung, so Abrahamsson. "Man trinkt im Kommissariat Kaffee und Kuchen. Man schwingt vorwiegend langweilige Reden, wie es eben in Schweden üblich ist. Plötzlich taucht jemand auf. Man nimmt an, es könnte vielleicht ein Kollege sein, der eben auch nochmal Hallo sagen wollte. Aber nein, der Unbekannte stellt sich vor, (...) und er sagt zu ihm: Hallo, du hast mich vor 15 Jahren hinter Schloss und Riegel gebracht, ich habe meine Strafe abgesessen und jetzt bin ich ein freier Mann. Ich möchte eure Feier ja nicht stören, ich bin aber gekommen, um dir zu sagen: ich war es nicht, ich habe den Mord nicht begangen."
Der im vergangenen Oktober verstorbene Henning Mankell habe vor seinem Tod noch Entwürfe des Librettos gelesen. "Er war sehr begeistert."
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