Krimibestenliste März

    Leichen in Willnot und eine Mordserie auf Haiti

    Ein Mann mit schwarzer Maske und Handschuhen steht bedrohlich an einem Autofenster.
    Gefahr in Verzug – die aktuellen Krimi-Empfehlungen. © EyeEm / Tomasz Zajda
    02.03.2019
    Eine Grube voll Leichen versetzt eine Kleinstadt in Aufruhr - James Sallis "Willnot" steigt auf Platz zwei der Krimibestenliste ein. Auf Platz drei ermittelt Inspektor Azémar. Und Attica Lockes Südstaatenthriller "Bluebird, Bluebird" hält Platz eins.
    Deutschlandfunk Kultur und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung präsentieren die besten Krimis des Monats.

    1 (1) Attica Locke: "Bluebird, Bluebird"
    Aus dem Englischen von Susanne Mende
    Polar, 330 Seiten, 20 Euro

    Das Cover von Attica Lockes "Bluebird, Bluebird" vor einem Hintergrundbild.
    Die Autorin bekam für "Bluebird, Bluebird" den Edgar Award Winner 2018 und den Ian Fleming Steel Dagger 2018 verliehen.© Polar / Unsplash / Levi Jones
    "Lark". Texas-Ranger Darren Matthews, persönlich, beruflich und ehelich vor dem Aus, kämpft im Kaff "Lark" wie ein Gentleman. Rassismus als Fluch, Irrsinn, paranoide Gewalt. Texas aus Sicht seiner schwarzen Mittelschicht – ein Heimatroman, wie er besser nicht sein kann. Bitter, wütend, glänzend komponiert.

    2 (-) James Sallis: "Willnot"
    Aus dem Englischen von Jürgen Bürger und Kathrin Bielfeldt
    Liebeskind, 224 Seiten, 20 Euro

    Buchcover "Willnot" von James Sallis vor Hintergrund. Der Hintergrund zeigt eine Waldlichtung.
    Der Kleinstadt-Arzt Lamar Hale wird in einen Mordfall verwickelt. © Unsplash / Liebeskind
    "Willnot", USA. Worauf verweisen die Signale des Lebens? Dorfarzt Lamar Hale sinniert. In einer Grube liegen mehrere Leichen. Ein lange Verschollener taucht auf, wird angeschossen. Ein begabter Junge verschwindet im Wald. Sallis gibt uns "Zeit, mal ernsthaft über Leben und Tod nachzudenken".

    3 (-) Gary Victor: "Im Namen des Katers"
    Aus dem Französischen von Peter Trier
    Litradukt, 168 Seiten, 12 Euro

    Gary Victor: Im Namen des Katers
    Inspector Azémar ermittelt in einer Mordserie, in der es um Zuckerrohrschnaps und Katzenfleisch geht.© picture-alliance / dpa / Litradukt
    Port-au-Prince, Haiti. In fünf Tagen wird der Dämon in seinem Arm Inspektor Azémar zwingen, eine Frau abzuschlachten. Zuvor muss er noch Kater Georges finden, hinter dem Gangster, Polizisten, Dealer her sind, und den Mörder der Katzen essenden Soro-Trinker fangen. Nur Haiti ist schlimmer dran.

    4 (-) Heinrich Steinfest: "Der schlaflose Cheng"
    Piper, 288 Seiten, 16 Euro

    Das Cover des Buches Heinrich Steinfest: Der schlaflose Cheng vor einem Hintergrundbild. Der Hintergrund zeigt die Kathedrale von Palma de Mallorca.
    Ein Weltstar soll von seinem Synchronsprecher ermordet worden sein. Cheng ermittelt.© Piper / Unsplash
    Wien, London, Island. Nach fast einer Dekade taucht Markus Cheng, einarmiger Privatdetektiv, Wiener Chinese, aus der Abwesenheit auf, um die Unschuld von Peter Polnitz, der deutschen Stimme des weltberühmten Schauspielers Wake, zu beweisen. Herrlich! Göttlich! Steinfest!

    5 (3) Lucía Puenzo: "Die man nicht sieht"
    Aus dem Spanischen von Anja Lutter
    Wagenbach, 204 Seiten, 20 Euro

    Das Cover von Lucía Puenzos "Die man nicht sieht" vor einem Hintergrundbild.
    Lucía Puenzo erzählt die Geschichte dreier jugendlicher Einbrecher.© Wagenbach / EyeEm / Fabian Schmiedlechner
    Argentinien, Uruguay. Ismael, Enana und Ajo sind Straßenkinder in Buenos Aires. Und Profi-Einbrecher. Ihr Chef, vertickt sie an Kollegen in Uruguay. Die Halbwüchsigen sollen in der Öko-Wildnis eines Reichengettos einbrechen, jede Nacht in ein Haus. Und kämpfen allzu bald um ihr Leben. Umwerfend.

    6 (2) Tana French: "Der dunkle Garten"
    Aus dem Französischen von Cornelia Wend
    Scherz, 656 Seiten, 16,99 Euro

    Buchcover des Krimis "Der dunkle Garten" von Tana French
    "Tana Frenchs bisher bester Roman", urteilte die New York Times.© Scherz Verlag / dpa / Martin Braito
    Dublin. Alles läuft prima. Toby ist hip, ein Glückskind. Bis ihm Einbrecher den Schädel einschlagen. Als neurologischer Rekonvaleszent zieht er zu Onkel Hugo, der an einem Gehirntumor sterben wird. In Hugos Garten wird ein Skelett gefunden, Tobys Selbstvertrauen zerbröselt. Wurde er zum Mörder?

    7 (-) Sara Gran: "Das Ende der Lügen"
    Aus dem Amerikanischen von Eva Bonné
    Heyne, 352 Seiten, 16 Euro

    Cover des Buches "Das Ende der Lügen" von Sara Gran vor Hintergrund. Der Hintergrund zeigt die Bay Bridge, die Oakland und San Francisco verbindet.
    In ihrem neuen Fall entgeht Claire DeWitt knapp einem Anschlag.© imago / mvmediendesignx / Heyne
    New York, Oakland, Los Angeles. Ein Lincoln rammt Claire de Witt. Warum will sie wer töten? Die beste Detektivin der Welt rekapituliert auf der Suche nach dem größten Rätsel der Welt ihre Fälle, ihre Verstrickungen. Und findet eine verschollene Erzählung. Krimi als "l’art pour l’art". Wie bei Poe.

    8 (-) Leonardo Padura: "Die Durchlässigkeit der Zeit"
    Aus dem Spanischen von Hans-Joachim Hartstein
    Unionsverlag, 448 Seiten, 24 Euro

    Buchcover Leonardo Padura: Die Durchlässigkeit der Zeit vor Hintergrund. Der Hintergrund zeigt ein rotes Auto in Havanna, Kuba.
    Mario Conde ermittelt in Kubas Kunstszene und Unterwelt.© Unsplash / Unionsverlag
    Havanna, Katalonien. Privatermittler Conde sucht die schwarze Madonna, die einem früheren Schulkameraden gestohlen wurde. Zeitumspannende Reise zu den Reichsten und zu den Ärmsten in Kuba, in die alte Geschichte von Glauben, Zweifel und Despotie. Padura ganz stark, ganz bei sich.

    9 (-) Jeong Yu-Jeong: "Der gute Sohn"
    Aus dem Koreanischen von Kyong-Hae Flügel
    Unionsverlag, 320 Seiten, 19 Euro

    Das Cover des Buches "Der gute Sohn" von Jeong Yu-Jeong vor einem Hintergrund. Der Hintergrund zeigt eine schwimmende Person.
    Yu-jin ist ein Vorzeigesohn, bis er eines Morgens blutüberströmt erwacht und sich an nichts erinnern kann.© Unsplash / Unionsverlag
    "Gundo", Südkorea. Yu-jin, 25: Epileptiker, Leistungsschwimmer, Jurastudent, guter Sohn, Bruder, Neffe. Wacht blutüberströmt auf, vor sich die Leiche der Mutter. In der Retortenstadt Gundo im Gefängnis der Familie: Leser empfinden Mitleid mit einem Ich-Erzähler, der sich nach und nach auf die Spur kommt.

    10 (8) Jonathan Lethem: "Der wilde Detektiv"
    Aus dem Englischen von Ulrich Blumenbach
    Tropen, 336 Seiten, 22 Euro

    Das Cover von Jonathan Lethems "Der wilde Detektiv" vor einem Hintergrundbild.
    Die arbeitslose Journalistin Phoebe Siegler sucht die vermisste Tochter ihrer besten Freundin.© Tropen / Unsplash / Courtney Corlew
    New York, kalifornische Wüste. Nach Trumps Inauguration kündigt die Journalistin Phoebe. Als Amateurdetektivin sucht sie die Tochter ihrer Freundin. Auf der wilden Seite des Kontinents führt Detektiv Heist sie in die Stammesfehden von Hippie-Kommunen ein. Archäo-Geographie der desorientierten Großmacht.
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