Krimi-Hörspiel von Heiner Müller

Der Tod ist kein Geschäft

Las Vegas in den 1960er Jahren.
Zwei Gangster kämpfen um die Vorherrschaft in Las Vegas. © imago/ZUMA Press
Von Max Messer (Heiner Müller) · 12.07.2021
Las Vegas: Mr. Canetti besitzt das uneingeschränkte Monopol über die Spielcasinos, Bars und Bordelle. Mit Rix tritt ein Mann auf den Plan, der ihm diese Position ernsthaft streitig macht.
Zwei zu allem entschlossene Konkurrenten mit ihren Mittelsmännern, Killern und kaltblütigen Agenten gehen in einen Clinch, bei dem noch niemand weiß, wer den längeren Atem haben wird. Bei der Aufklärung der im Verlaufe dieser Auseinandersetzung verübten Morde gerät Leutnant Brandon von der Mordkommission zwischen die Fronten korrupter Polizisten und der rivalisierenden Gangster. Die Frage nach dem Herrn über Las Vegas duldet keinen Aufschub mehr.
Da Heiner Müller 1961 nach dem Ausschluss aus dem DDR-Schriftstellerverband unter seinem bürgerlichen Namen nicht mehr publizieren konnte, reichte er dieses Hörspiel beim Rundfunk der DDR unter dem Pseudonym "Max Messer" ein. Durch die Verlegung der Handlung weit weg nach Las Vegas ins kapitalistische Ausland vermied Müller den Verdacht, dass es sich bei dem Ganzen tatsächlich um eine verschlüsselte Abrechnung mit dem DDR-System handeln könnte.

Der Tod ist kein Geschäft
Von Max Messer (Heiner Müller)
Regie: Hans Knötzsch
Mit: Gert Biewer, Harald Halgard, Walter Jupé, Helmut Müller-Lankow, Guido Matschek, Paul Lewitt, Erik S. Klein, Walter Niklaus
Produktion: Rundfunk der DDR 1962
Länge: 42'35

Heiner Müller, geboren 1929 in Eppendorf, Sachsen, einer der einflussreichsten deutschsprachigen Schriftsteller der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, schrieb Bühnenstücke, Lyrik, Prosa, Essays und Hörspiele. Mitglied der SED, 1958 Mitarbeiter des Maxim-Gorki-Theaters Berlin, ab 1961 zahlreiche Aufführungsverbote. Ab 1976 Mitarbeit an der Ostberliner Volksbühne und am Berliner Ensemble. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Büchner-Preis (1985), der Hörspielpreis der Kriegsblinden (1985, für "Die Befreiung des Prometheus") und der Hörspielpreis der Akademie der Künste (1989, für "Wolokolamsker Chaussee I-V") – beide Hörspielpreise zusammen mit Heiner Goebbels. Er war der letzte Präsident der Akademie der Künste Berlin (Ost) und starb 1995 in Berlin.