Krimi-Hörspiel über eine eingeschworene Dorfgemeinschaft

Stillleben mit Dorf und Leichen

Drei Morde geschehen in einem Dorf
Drei Morde geschehen in einem Dorf © picture alliance / dpa / Jürgen Müller
Von Holger Böhme · 20.07.2020
Drei Morde, ein unbekannter Besucher und ein Dorf, das nicht weiß, wie ihm geschieht. Denn der seltsame Fremde bringt alle zum Reden, obwohl er selbst kein Wort verliert. Ein Krimi über die gefährliche Macht des Schweigens.
Drei Morde verunsichern das Dorf. Karasek, der ehemalige Bürgermeister, wurde auf nächtlicher Straße totgefahren, der Pfarrer in seinem Haus erschlagen und die alte Frau Schindler im Wald erwürgt. Wer ist der Täter? Die Polizei verdächtigt einen ausgebrochenen Häftling, doch der ist immer noch auf der Flucht. Da kommt ein unbekannter Mann ins Dorf. Er geht herum und schweigt. Das macht ihn unheimlich. Und löst die Zungen. Eine Bluttat traut die Dorfgemeinschaft eher einem Fremden zu als einem von ihnen. Doch kennen sich die Bewohner wirklich so gut, wie sie denken? In diesem außergewöhnlichen Krimi spricht die Hauptfigur kein einziges Wort – und ist gerade dadurch ständig präsent. Eine Geschichte über das Schweigen und seine unheimliche Kraft, Ungesagtes zu Gehör zu bringen.

Stillleben mit Dorf und Leichen
Von Holger Böhme
Regie: Joachim Staritz
Mit: Ursula Karusseit, Wolfgang Jakob, Gudrun Ritter, Katrin Klein, Bärbel Röhl, Günter Zschäckel, Erik S. Klein, Nina Rauschenbach
Komposition: Benjamin Rinnert
Ton: Peter Kainz
Produktion: ORB/RB 1996
Länge: 54'23

Holger Böhme, 1965 in Dresden geboren, arbeitete u.a. als Theater-Beleuchter und Krankenfahrer, und ist seit 2010 Autor und Regisseur für Hörspiel und Theater. Seit 2017 ist er außerdem Intendant des "Dresdner Theaterkahns". Er schreibt Prosa, Theaterstücke und Hörspiele, zuletzt "Die Entgiftung des Mannes" (MDR 2019). Für Deutschlandfunk Kultur entstanden u.a. der Krimi "Spritztour mit Leichenwagen" (2003) sowie das Hörspiel "In einem Zug" (2005).