Krieg und Traumata

Niemandsland (Teil 1)

Nach der Bekanntgabe des Waffenstillstands am 11. November 1918 versammelt sich eine Menschenmenge vor der Londoner Börse und der Bank of England um das Ende des Ersten Weltkriegs zu feiern.
Ende des Ersten Weltkriegs in London © picture-alliance / dpa / PA
Von Pat Barker · 03.10.2014
Der britische Dichter und Leutnant Siegfried Sassoon meldete sich 1914 freiwillig zum Kriegseinsatz, doch 1917 veröffentlichte er in einem Akt bewusster Missachtung der militärischen Autorität seine Stellungnahme "Schluss mit dem Krieg".
Sassoon landet nicht vor einem Kriegsgericht, sondern in einer Nervenheilanstalt. Sein Psychiater Dr. Rivers, ein humanistisch gesinnter Bürger, behandelt traumatisierte Soldaten für seine Zeit sehr fortschrittlich: Statt durch Elektroschocks, will er sie im Gespräch heilen. Allerdings nur, damit sie wieder fronttauglich werden - ein Zwiespalt, der Dr. Rivers schmerzlich bewusst ist.
Aus dem Englischen von Matthias Fienbork
Bearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
Komposition: Veronica Kupzog
Mit: Ernst Jacobi, Dieter Mann,Werner Wölbern u.v.a.
Ton: Katja Zeidler
Produktion: NDR 2003
Länge: 84'23
Pat Barker, geboren 1943 in Thornaby-on-Tees, wuchs als uneheliches Kind bei ihren Großeltern im Arbeitermilieu Nordenglands auf. Barker unterrichtete Geschichte und Politik, bevor 1982 ihr erster Roman veröffentlicht wurde. Internationale Aufmerksamkeit erhielt die Schriftstellerin für "The Regeneration Trilogy" (1991-1995), die literarische Vorlage für "Niemandsland".
Zweiter Teil am 5. Oktober 18.30 Uhr