Krebsheiler

Das Geschäft mit der Hoffnung

Tabletten liegen in einem Glas.
Tabletten liegen in einem Glas. © dpa
Von Martina Keller · 03.04.2018
Ein Heilpraktiker aus Brüggen Bracht behandelte schwerstkranke Krebspatienten mit einem nicht nach dem Arzneimittelrecht zugelassenen Wirkstoff. Drei Patienten starben, die Staatsanwaltschaft hat im April 2018 Anklage erhoben.
Die Tragödie ist kein Einzelfall. Jeder zweite Krebspatient - so eine Schätzung - greift auf Angebote von alternativen Heilern zurück.
Die Ausbildung von Heilpraktikern ist nicht geregelt. Sie müssen lediglich beim Gesundheitsamt einen Test über elementare medizinische Kenntnisse absolvieren, praktische Fähigkeiten werden in der Regel nicht überprüft. Trotzdem dürfen sie selbsterfundene Rezepturen verabreichen und vieles, wofür Ärzte oder Pflegepersonal eine Ausbildung brauchen: wie Krankheiten diagnostizieren und Spritzen geben.
Die Wirksamkeit alternativer Krebstherapien ist meist nicht belegt, manche schaden den Patienten sogar.
Was treibt Krebskranke in die Arme alternativer Heiler? Was unternimmt die Politik, um Patienten vor lebensgefährlichen Auswüchsen zu schützen?
Produktion: WDR/Dlf/NDR 2018