Kranichflug unterm Hakenkreuz

Von Heike Mund · 03.10.2011
Als am 1.4.1955 die erste Lufthansa-Maschine wieder auf dem Flughafen Frankfurt landen durfte, wurde das als Start in eine erfolgversprechende Firmengeschichte gefeiert. Die Deutsche Lufthansa stand für die blitzsaubere Wirtschaftswunderzeit. Erst 1999 - durch die Sammelklage ehemaliger jüdischer Zwangsarbeiter - kam ein verschwiegenes Kapitel an die Öffentlichkeit.
Es zeigte wie eng die "alte" Lufthansa, die 1926 gegründet worden war, mit der Kriegsmaschinerie der Nazis und der Geschichte des Dritten Reiches verstrickt war.

Lufthansa-Chef Erhard Milch war Staatssekretär im Reichsluftfahrtministerium und Stellvertreter Görings. Er hatte Tausende von Zwangsarbeitern in die kriegswichtigen Reparaturwerkstätten der Lufthansa abkommandiert.

In den Zwangsarbeiterfonds hat die Deutsche Lufthansa AG zwar eingezahlt, aber viele der Betroffenen warten bis heute vergeblich auf Entschädigung oder wenigstens eine Geste der Entschuldigung.

Jetzt bringt ein engagierter Rechtsanwalt - stellvertretend für die letzten überlebenden Zwangsarbeiter - den "Fall Lufthansa" erneut vor Gericht.

DLF 2011