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Weihnachtsbaum

03:39 Minuten
Eine Frau schmückt einen leuchtenden Weihnachtsbaum.
In Russland heißt der Weihnachtsbaum Neujahrsbaum. © Unsplash / Arun Kuchibhotla
Von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt · 21.12.2018
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Ob Nordmanntanne, Plastikbaum, bunt und kitschig oder mit Schnee-Berieselungsanlage: Der Weihnachtsbaum erfreut sich allerorts großer Beliebtheit - nicht nur als christliches Symbol.
Thielko Grieß aus Moskau:
"Es gibt in Moskau Weihnachtsbäume, die heißen aber Neujahrsbäume. Der Weihnachtsbaum hat in der Sowjetunion eine spannende Karriere hingelegt. Erst war er als christliches Symbol verpönt, dann ist er per Verordnung der sowjetischen Macht wiedergekommen und ist ein Symbol von Neujahr geworden, des bis heute groß gefeierten, entchristlichten Weihnachtsfestes. Auch im Kreml wird ein riesiger, geschmückter Weihnachtsbaum aufgestellt."
Tim Aßmann aus Tel Aviv:
"Wer denkt, Weihnachtsbäume würden einem in Israel nicht begegnen, der irrt. Es gibt immer mehr russischstämmige Juden die wieder 'Novoi god' feiern wollen Das ist so eine Art Silvester, sehr bunt, sehr kitschig. Also gibt es rund um Weihnachten Läden, die sich auf 'Novoi god' spezialisieren. Sie können Christbaumkugeln, Plastikfichten oder -tannen kaufen. Also: Juden, die sich Plastikweihnachtsbäume kaufen. Letztes Jahr war ich in so einem Laden. Mein Highlight waren Dessous im Weihnachtsmannlook und daneben stand eine Plastiktanne, wo oben so eine Art Berieselungsanlage drin war, die Konfettischnee über diesen Baum wirbelte."
Holger Senzel aus Singapur:
Wir haben letztes Jahr einen wunderschönen Weihnachtsbaum gekauft, den man aufklappen kann, wie einen Regenschirm und den man jedes Jahr wieder verwenden kann. Weihnachten ist hier ein großes Ding. Es fängt so an, dass in den Supermärkten die Kassiererinnen mit Renntiergeweihen und Nikolausmützen an der Kasse sitzen und all dieses amerikanische Gedudel durch die Lautsprecher läuft. Und es gibt natürlich Weihnachtskugeln und all das hier zu kaufen. Es gibt sogar echte Nordmanntannen, die kosten aber ungefähr 200 Dollar und machen auch im Tropenklima nicht viel Sinn, weil die sehr schnell ihre Nadeln verlieren."
Linda Staude aus Nairobi:
"Der kenianische Weihnachtsbaum ist aus Plastik. Es gibt sogar Konstruktionen aus Metall. Man kann da auch Kerzen ranmachen an diese Metallgerippe. In den Geschäftsgebieten wird zu Weihnachten natürlich auch geschmückt. Da sieht man Plastikweihnachtsmänner und Plastikweihnachtsbäume."
Friedbert Meurer aus London:
"Es gibt den Weihnachtsbaum in Großbritannien, so wie wir ihn kennen und daran hat ganz großen Anteil ein Deutscher. Das war nämlich Prinz Albert, der Ehemann der Queen Victoria, der im 19. Jahrhundert den Weihnachtsbaum nach London gebracht hat. Dann ging das los, dass auf einmal alle Briten den Weihnachtsbaum hatten und lieben, und das ist dann der Baum, unter den Father Christmas seine Weihnachtsgeschenke legt."

"Alltag anders" – wie immer zusammengestellt von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt. Und wenn Sie einen Themenvorschlag haben, dann schicken Sie ihn gern an diese Adresse Alltag.anders@deutschlandfunkkultur.de

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