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Haustiere

03:46 Minuten
Ein bunter Gecko sitzt auf einem Stein
Ein bunter Gecko sitzt auf einem Stein © pircture alliance / dpa-Zentralbild / Johannes Hennemuth
Von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt · 22.03.2019
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In Florida sind Schlangen beliebt − so beliebt, dass inzwischen Jagd gemacht wird auf Pythons. Und während Hunde in Südafrika vor allem Wachhunde sein sollen, sind in China eher kleine Hunde als Haustier beliebt.

Silke Dietrich in Neu Dehli:

"Generell haben die Inder traditionellerweise keine Haustiere. Dass Inder Hunde oder Katzen haben, ist ein Großstadtphänomen. Mein absolut liebstes Haustier ist der Gecko. Die gibt es überall. Ich finde die phantastisch, weil: Die fressen Mücken. Das finde ich schon mal herrlich. Die meisten Inder aber finden die Geckos total eklig. Die Kinder rennen immer ganz aufgeregt weg, wenn sie Geckos sehen."

Jana Genth in Johannesburg:

"In Südafrika sind Haustiere was ganz Großes, aber Hallo! Die Südafrikaner, die ein freistehendes Haus bewohnen, haben auf jeden Fall Hunde. Hunde sind das Haustier Nummer eins, weil die Wachhund sein müssen und kein Tierchen, das man lieb hat. Katzen hat der eine oder andere und die Menschen, die in den Townships leben, haben dann auch noch Nutztiere. Also, da gibt es das eine oder andere Huhn oder eine Ziege. Aber die leben nicht mit in der eigenen Hütte, die laufen dann draußen rum."

Thilo Kössler in Washington:

"Das Haustier spielt im Alltag in den Vereinigten Staaten eine ganz wichtige Rolle. Sehr beliebt sind die Pythons. Besonders in Florida. Was dazu führt, dass es ein Mal im Jahr einen Python-Jagdtag gibt, weil irgendwelche Verrückten die Pythons aus dem Ausland mitgebracht haben. Als sie zu groß wurden, hat man sie ausgesetzt, weswegen sie dann zu einer Landplage geworden sind."

Jan Pallokat in Warschau:

"Haustiere sind in Polen sehr, sehr beliebt. Und zwar nicht zuletzt in den kleinen Plattenbauwohnungen. Da gibt’s Hunde, Katzen, Hamster – manchmal auf 30 bis 40 Quadratmetern. Ich sehe sehr viele deutsche Schäferhunde. Die Kampfhunde sind doch sehr verpönt. Da gab es eine Zeit lang eine Diskussion über die Gefahren – dass die kleine Kinder beißen. Die sind nicht mehr so beliebt. Aber es gibt so eine Subkultur auf dem Land, wo militärähnliche Freizeittätigkeiten beliebt sind. Da mag das noch verbreiteter sein."

Steffen Wurzel in Shanghai:

"Es hat sich eine Menge geändert in China mit dem wachsenden Wohlstand. Je reicher die Gesellschaft wird, desto mehr Haustiere gibt es auch, also die klassischen Katzen und Hunde. Aber es gibt kaum große Hunde. Das sind so kleine Spielzeughunde, da geht es um den Süß- und Kuschelfaktor. Ich habe mal in einem Restaurant eine Schildkröte gesehen, die in der Toilette in einer kleinen Minischale vegetierte. Grausam. Es gibt in China überhaupt kein Bewusstsein dafür, dass auch Tiere Geschöpfe sind, die Schmerzempfinden haben. Es gibt in China Leute, die verkaufen Minigrillen in kleinen Plastikkäfigen. Die stellt man sich dann auf den Tisch und guckt zu, wie die Grille zirpt. Nach drei Tagen fällt die Grille dann tot um."

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