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Familienfest

03:48 Minuten
Kinder in Mexiko zünden am Tag des Totenfestes Kerzen vor einem Opferaltar an, der an die Verstorbenen der Familie erinnert.
Der Tag des Totenfestes ist in Mexiko ein großes Familienfest © Getty / Tim Boyle
Von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt · 20.12.2019
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Das größte Familienfest in Russland ist Neujahr. In Südafrika sind Familienfeste richtig groß und es wird immer zusammen gegrillt. In Mexiko feiert man das Totenfest auf dem Friedhof, eines der schönsten Feste, die Mexiko zu bieten hat.

Silke Diettrich in Neu-Delhi:

"In Indien gibt es so viele Familienfeste, das würde den Rahmen sprengen, wenn ich die alle aufzählen würde. Ein Familienfest, was man niemals verpassen darf, ist der sogenannte Bruder- und Schwesterntag. Die Schwestern kommen dann zu dem Bruder hin, der Bruder gibt den Schwestern dann ein großes Geschenk, und die Schwestern geben dem Bruder dafür ein Armband. Man sieht immer sofort, wenn dieser große Bruder- und Schwesterntag war, weil alle Männer dann auf einmal Armbänder fast bis zum Ellbogen tragen, wenn sie viele Schwestern haben. Mein schönstes Fest in Indien war tatsächlich eine wunderschöne Hochzeit. Weil das in einem großen Garten stattgefunden hat. Wir viel getanzt haben zu toller Bollywood Musik. Und ich habe in meinem ganzen Leben noch nie ein drei Kilometer langes Buffet gesehen, was hier sehr üblich ist. Großartig!"

Anne-Katrin Mellmann in Mexiko:

"Familienfeste sind in Mexiko so groß, wie man sich das in Deutschland nicht vorstellen kann. Sogar zu einer Erstkommunion werden hier schon hunderte Leute eingeladen. Ein mexikanischer Spruch sagt, es wird nicht gekleckert sondern geklotzt. Das mexikanische Totenfest ist eines der schönsten Feste, die Mexiko zu bieten hat. Es wird sehr viel gekocht. Es werden Opferaltäre aufgebaut für die Verstorbenen der Familie. Wo dann alles aufgebaut wird, was der Verstorbene gern gegessen hat, gern getrunken hat. Und diese Feste finden dann auch häufig auf den Friedhöfen selbst statt. Die Familie zieht dann mit Sack und Pack und Speis und Trank und manchmal auch noch mit Mariachis – also diesen Musikgruppen – auf die Friedhöfe und da wird dann gefeiert."

Peter Lange in Prag:

"Familienfeste kriegt man gut mit, weil, sie finden nicht zu Hause statt. Die Familienfeste in Tschechien feiert man meistens im Restaurant. Es ist meistens der engere Familienkreis. Es wird auch gesungen, hauptsächlich Schlager. Und in Mähren werden auch noch Volkslieder gesungen. Das Essen ist üppig – Schnitzel, Salat, Süßspeisen. Und natürlich fließt der Alkohol."

Jana Genth in Johannesburg:

"In Südafrika sind Familienfeste richtig groß. Da sind nicht irgendwie 10 Leute sondern da sind eben gleich 30, 40. Und jedes Wochenende gibt es was, wenn der Winter vorbei ist. Das Grillen ist tatsächlich das ganz Zentrale. Der Braai in Südafrika ist so eine Art Volkssport. Das wird wirklich überall gemacht und das wird auch durch alle sozialen Schichten gemacht. Über Monate. Da wird jetzt nicht gesungen und getanzt aber es läuft Musik und es werden Getränke gereicht. Man sitzt halt zusammen, man redet. Die Kinder spielen, die Hunde tollen, wenn die ganze Familie zusammenkommt und sich einfach darüber freut, dass sie eine Familie ist."

Thielko Grieß in Moskau:

"Das größte Familienfest in Russland – und ich glaube da herrscht Einigkeit unter allen Russinnen und Russen - ist Neujahr. Der Abend des 31. Dezember und der 1. Januar und, wenn man präzise ist, eigentlich auch die Tage danach. Neujahr wird mit unheimlich vielen Geschenken begangen, mit unheimlich viel Essen, es wird natürlich auch ordentlich getrunken. Aber alle sind beieinander und haben auch die Zeit dafür."

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