Die Reform der Klub-Wettbewerbe in der UEFA führte zu heftiger Kritik aus der Bundesliga. Die Schere gehe immer weiter auseinander, hieß es etwa. Durch die von der Europäischen Klub-Vereinigung ECA mit Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge an der Spitze maßgeblich beeinflusste Reform bekommen vor allem die Top-Klubs in der Champions League ab der Saison 2018/19 noch mehr Geld. Die UEFA rechnet mit Gesamteinnahmen in Höhe von 3,2 Milliarden Euro. Die kleinen Klubs der nationalen Ligen bekommen davon fast nichts ab.
"Man muss sicherlich die Motivation der Clubs verstehen. Denn Wettbewerbe werden von Verbänden veranstaltet, bei denen die Spieler der Clubs genutzt werden, um die eigenen Mittel zu mehren", erläuterte der frühere Geschäftsführer Bundesligisten Bayer Leverkusen, Wolfgang Holzhäuser im Deutschlandfunk. "Die Clubs wollen von den Einnahmen etwas mehr haben." Es könnte der Eindruck entstehen, dass die Clubs die Regie der Wettbewerbe übernähmen. Die Schlagzeilen darüber seien aber übertrieben.
Macht beschränkt
Er glaube nicht, dass die Europäische Klub-Vereinigung ECA die Macht des DFB, der UEFA oder der FIFA erreichen könne. Es sei aber gut, die eigenen Interessen zu wahren, betonte Holzhäuser.
Zur Verteilung der Gelder nach der Reform sagte Holzhäuser, da müssten noch Kompromisse gefunden werden. Und für die "kleinen Clubs" gebe es durchaus Möglichkeiten, in die Phalanx der Großen hineinzustoßen. Man müsse sich aber schon Gedanken machen, ob die Dominanz einiger weniger Vereine wie Bayern München auf Dauer für den Wettbewerb gesund ist.
Holzhäuser plädierte dafür, die explodierende Zahl von Länderspielen für FIFA und UEFA einzuschränken.
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