"Kon-Tiki"

Von Hannelore Heider · 20.03.2013
Der Film basiert auf einer wahren Geschichte: Thor Heyderdahl wollte mit seiner abenteuerlichen Floßfahrt eine Theorie beweisen. Dafür begeisterte er vier weitere Abenteurer, die sich mit ihm auf die Reise machten. Der Film wirkt eher wie eine Dokumentation, füllt die Leinwand aber durchaus.
Es gibt den berühmten, Oscar prämierten Dokumentarfilm von Thor Heyerdahl selbst, und sein Buch, das über 50 Millionen mal verkauft wurde – die Geschichte ist also bekannt und doch ist ihre Faszination scheinbar ungebrochen. Der Spielfilm nach den wahren Ereignissen schlug jetzt alle Rekorde, er ist in Norwegen schon der meist gesehene Film aller Zeiten. Dabei schildert er nur in auf hoher See auch spektakulären Bildern, wie es zu Thor Heyerdahls Entschluss kam, den Beweis seiner Theorie über die Besiedlung Polynesiens sozusagen im Selbstversuch anzutreten.

Die Schauplätze sind weltweit. Der Film spielt in Norwegen, den USA, in Peru und Polynesien, wo der junge Thor durch eine simple Frucht auf die wagemutige Theorie gebracht wurde, dass einst Menschen vom Südamerika aus auf einem Floß den Pazifik durchquert haben müssen. Gegen alle Anfechtungen der Wissenschaftler und auch gegen den Wunsch seiner jungen Frau schmiedete er mit einem fünfköpfigen Team junger Abenteurer seinen Plan, diese gefährliche Reise außer einem Radargerät ohne weitere moderne Hilfsmittel auf einem selbst gebauten Holzfloß zu unternehmen.

Pal Sverre Valheim spielt Heyerdahl als blonden nordischen Helden, der sich von nichts beirren lässt und auch noch die Fähigkeit hat, eine taugliche Mannschaft aus durchaus unterschiedlichen Charakteren anzuheuern - so den Ingenieur Hermann Watzinger (Anders Baasmo Christiansen), den er in New York kennen lernte, und seinen Jugendfreund Erik Hesselberg (Odd Magnus Williamson), der einzige mit Segelerfahrung.

Auf der 8.000 Kilometer langen Fahrt durch den Pazifik haben die Helden natürlich mit der unberechenbaren Umwelt und gefährlichem Meerestier zu kämpfen. Die zwischenmenschlichen Konflikte allerdings halten sich in diesem Heldenepos sehr in Grenzen, so dass letztlich dieser bunte, die große Kinoleinwand durchaus füllende Spielfilm eher wie eine mit Spielfilmszenen aufbereitete Dokumentation wirkt als wie ein dramaturgisch durchdachtes Kunstwerk.

Großbritannien, Dänemark, Norwegen 2012. Regie: Joachim Ronning, Espen Sandberg. Darsteller: Pal Sverre Valheim Hagen, Anders Baasmo Christiansen, Gustaf Skarsgard, Odd Magnus Williamson, Tobias Santelman. 114 Minuten, ab 12 Jahren.

Filmhomepage "Kon-Tiki"
Liv (Agnes Kittelsen) und Thor (Pal Sverre Hagen) in einer Szene des Kinofilms "Kon-Tiki"
Liv (Agnes Kittelsen) und Thor (Pal Sverre Hagen) in einer Szene des Kinofilms "Kon-Tiki"© picture alliance / dpa / DCM