Donnerstag, 28. März 2024

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Winteranfang
Die Sonne ganz unten

Am 21. Dezember 2020 um 11.02 Uhr erreicht die Sonne den tiefsten Punkt ihrer scheinbaren Bahn am Himmel. Damit fängt astronomisch der Winter an.

Von Dirk Lorenzen | 20.12.2020
Unsere Sonne erreicht jetzt den höchsten Stand des Jahres
Die Sonne steht heute so tief am Himmel wie sonst nie in diesem Jahr (SDO/NASA) (SDO / NASA)
In der Mitte Deutschlands, auf 50 Grad nördlicher geographischer Breite, steht die Sonne dann mittags nur 16,5 Grad hoch am Himmel. Mit jedem Grad nach Norden sinkt die Sonne entsprechend tiefer an den Horizont. Wir erleben den kürzesten Tag des Jahres und die längste Nacht. Danach klettert die Sonne allmählich wieder höher.

Sommeranfang auf der Südhalbkugel

Das Umkehren der Sonne an unserem Himmel ist ein rein perspektivischer Effekt, der dadurch entsteht, dass die Erde um die Sonne läuft. Die Drehachse unseres Planeten ist um gut 23 Grad gegen die Erdbahn geneigt. Daher wendet die Erde mal die Nordhalbkugel der Sonne zu, mal – wie jetzt – die Südhalbkugel.
Die Erde mit Afrika aus dem All
Die Erde wendet heute ihre Südhalbkugel so weit wie möglich der Sonne zu (NASA) (Nasa/Apollo)
Am 21. Dezember scheint die Sonne so stark wie möglich auf die südliche Hemisphäre. In Sydney, Kapstadt und Santiago de Chile beginnt der Sommer. Die Sonne steht mittags senkrecht über dem südlichen Wendekreis, also etwa in Rio de Janeiro. Am Südpol ist "Mittag". Die Sonne erreicht ihren höchsten Stand am Himmel während des sechsmonatigen Polartages.

Die Hälfte der Polarnacht ist geschafft

Umgekehrt ist Mitternacht am Nordpol – die Hälfte der sechsmonatigen Polarnacht ist geschafft. Erst zu Frühlingsanfang zeigt sich dort die Sonne wieder am Himmel. Am 21. Dezember ist der Tiefpunkt erreicht – danach geht es wieder aufwärts mit der Sonne. Allerdings zunächst nur ganz langsam. Erst Ende Januar hat die Länge des lichten Tages um immerhin eine Stunde zugenommen.