"Klingende Toleranz" auf CD

Leipziger Chorgeschichte wiederentdeckt

Der Chor steht auf einem Platz neben einem Denkmal mit jüdischem Stern und schauen nach oben in die Kamera.
1962 wurde der Leipziger Synagogalchor gegründet, um die jüdische Musiktradition wiederzubeleben. © Leipziger Synagogalchor / Anne Hornemann
Moderation: Olga Hochweis · 31.07.2019
Die größte Synagoge in Leipzig wurde im 19. Jahrhundert erbaut und stand nicht weit von der Thomaskirche entfernt. 1926 kam es hier zu einem Konzert, das den Leipziger Synagogalchor für eine CD inspirierte, die vor einigen Monaten erschienen ist.
Die Rekonstruktion eines Synagogenkonzerts aus dem Jahr 1926 ist mit "Klingende Toleranz" überschrieben. Dieses hat der Leipziger Synagogalchor zusammen mit dem Kammerchor Josquin des Préz vor Monaten auf CD eingesungen. Damit wird ein Kapitel Leipziger Stadtgeschichte lebendig, als Juden und Nichtjuden gemeinsam Werke sowohl jüdischen als auch christlichen Ursprungs interpretierten.
Keine 100 Meter war die große liberale Synagoge - der Tempel - von der Thomaskirche entfernt, weshalb damals die Thomaner den Synagogalchor ganz selbstverständlich unterstützten. Neben Bach und Händel wurden dem breiten Publikum viele Meisterwerke synagogaler Musik präsentiert.
Der Sänger und Dirigent Ludwig Böhme im Porträt.
Ludwig Böhme übernahm 2012 die Leitung des Leipziger Synagogalchores.© Ludwig Böhme / Marco Borggreve
Dieses tolerante Miteinander inspirierte die beiden Chöre unter Leitung von Ludwig Böhme, dieses Ereignis von 1926 noch einmal lebendig werden zu lassen. Olga Hochweis stellt das Projekt "Klingende Toleranz" im Gespräch mit Ludwig Böhme vor.
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