Kleidung

Warum Polizei-Uniformen fürs "Upcycling" interessant sind

Zwei Polizistinnen mit der alten (links) und neuen Uniform der bayerischen Polizei.
Die Polizei in Bayern hat neue Uniformen. Die alte Arbeitskleidung (links) wäre für die Berliner Modemacherin Mariko Takahashi von Interesse, die ihre Mode aus gebrauchter Kleidung schneidert. © dpa / picture alliance / Sven Hoppe
Mariko Takahashi im Gespräch mit Liane von BIllerbeck  · 15.02.2017
Die bayerische Polizei hat ihre alten Uniformen ausgemustert. Für die Modemacherin Mariko Takahashi wäre die Arbeitskleidung attraktiv, da sie getragenen Kleidungstücken gerne neues Leben einhaucht. Auch die Farben Senfgelb und Grün würden sie nicht schrecken.
Die bayerischen Polizisten tragen jetzt blaue statt grüne Uniformen. Optisch sei damit ein "neues Zeitalter" angebrochen, wie Innenminister Joachim Herrmann im Dezember sagte. Der CSU-Politiker betonte die verbesserte Funktionalität und den verbesserten Tragekomfort. Die neue Farbe sei ein "Nebeneffekt", da die bisherigen Uniformen ohnehin überholt gewesen seien. In einer Befragung hatten sich knapp 70 Prozent der bayerischen Beamten für die neue Farbe ausgesprochen.

"Upcycling" für Altkleider

Für die Modemacherin Mariko Takahashi wären die ausgemusterten Uniformen sehr attraktiv, sagte die Designerin im Deutschlandradio Kultur. Denn für ihr Berliner Label "Schmidttakahashi" werden getragene Kleidungsstücke zerlegt und zu kunstvollen neuen Einzelstücken verarbeitet. Durch dieses "Upcycling" möchte Takahashi den negativ besetzten Begriff "Altkleider" aufwerten und im neuen Kleidungsstück die Gebrauchsspuren sichtbar machen.

Probleme bei der Serienproduktion

Normalerweise sammele sie Kleider von unterschiedlichen Leuten, sagte Takahashi. "Aber für die Serienproduktion ist es sehr mühsam und sehr schwierig, die gleiche Qualität zu behalten." Deshalb sei es für die Designer sehr hilfreich, wenn sie eine große Menge Arbeitsbekleidung in gleicher Qualität bekämen.
Daraus ließen sich sehr gute Produkte schneidern. Die bisherige Farbwahl der bayerischen Polizei mit Senfgelb und Grün sei dafür auch kein Hindernis, sagte Takahashi. Als Gestalter sei man darauf trainiert, Stoffe als Werkzeug für neue Produkte zu behandeln. In einem anderen Kontext und neu kombiniert, ergäben sich neue Möglichkeiten und eine neue Spannung.
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