Klaus Töpfer über den Kampf für Klimaschutz

Viel Lob für Greta Thunberg

06:42 Minuten
Greta Thunberg im Halbprofil, sie schaut mit ernstem Gescihtsausdruck zur Seite und trägt eine helle Mütze, aus der geflochtene Zöpfe herausschauen
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg: Am 1. März 2019 war sie bei der "Fridays for Future" Demonstration in Hamburg, am heutigen Freitag ist sie in Berlin. © imago images / Chris Emil Janßen
Klaus Töpfer im Gespräch mit Liane von Billerbeck · 29.03.2019
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Ein rapide steigender Meeresspiegel und zunehmende Hitze: UN-Klimaexperten schlagen erneut Alarm. Im Kampf gegen den Klimawandel seien alle gefordert, sagt Klaus Töpfer. Das Engagement junger Menschen sei ein wichtiges Signal, so der Ex-Umweltminister.
"Anlass zu großer Sorge": So kommentiert UN-Generalsekretär Antonio Guterres die neuesten Zahlen zum Klimawandel. Nach Angaben der Weltwetterorganisation ist der Meeresspiegel 2018 außergewöhnlich stark gestiegen: um 3,7 Millimeter im Vergleich zu 2017. Außerdem seien die vergangenen vier Jahre die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen.
Klaus Töpfer sitzt vor einer blauen Wand und spricht in ein Mikrophon, dabei hebt er leicht eine Hand
Klaus Töpfer war von 1987 bis 1994 Bundesumweltminister, von 1998 bis 2006 Leiter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen.© imago/Rüdiger Wölk
Eine Entwicklung, die auch den früheren Bundesumweltminister und Chef des UN-Umweltprogramms, Klaus Töpfer, umtreibt: "Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung", sagte er im Deutschlandfunk Kultur. Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und jeder Einzelne gehörten dazu. Es sei wichtig, ein Signal zu senden:
"Dafür braucht man Gesichter, dafür braucht man Bekenntnisse, dafür braucht man sicher auch junge Menschen. Denn das, was vor uns liegt, ist ja nicht in einer Legislaturperiode abzuhaken."

Greta Thunberg informiert sich bei Wissenschaftlern

Viel Lob hat Töpfer für die schwedische Klimaaktivisitin Greta Thunberg, die heute auf der "Fridays for Future"-Demonstration in Berlin spricht und zum Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung fährt. Er finde es "fantastisch, dass Greta Thunberg deutlich macht: Ich gehe heute mal zur Wissenschaft, ich lasse mich noch einmal darüber informieren, wie sich die Zusammenhänge darstellen", so Töpfer. Der Anstieg des Meeresspiegels werde noch immer von vielen weltweit infrage gestellt.
Mit ihren Demonstrationen würden die Schüler sich auch vorbereiten auf das, was hinterher bedeutsam werde: "Nämlich Lösungen zu finden, Technologien zu entwickeln, Verhaltensweisen zu ändern. Das ist das, was am Ende dabei herauskommen wird - und muss."
(bth)

Barbara Schmidt-Mattern berichtet über Klimawandel-Leugner und deren Attacken auf Greta Thunberg:
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