Klaus Staeck: Karikatur wird von Pro NRW als "Waffe" benutzt

Nach Meinung des Präsidenten der Berliner Akademie der Künste, Klaus Staeck, sollte mit geeigneten Maßnahmen gegen die von der rechtsextremen Partei Pro NRW gezeigten Mohammed-Karikatur vorgegangen werden.
Die Verwendung der Karikatur bei diesen Demonstrationen sei ein eindeutiger Missbrauch der Meinungsfreiheit, sagte Staeck im Deutschlandradio Kultur. Man müsse sich Gedanken machen, wie man Kurt Westergaard, dem Urheber der Karikatur, zu seinem Recht verhelfe. Er habe heute mit dem Künstler gesprochen: "Er hat es mir (…) noch einmal bestätigt, dass er empört ist, dass sich solche Leute jetzt auf sein Werk stürzen und es wirklich benutzen in einer Weise, um andere nur wieder zu reizen, damit es zu Auseinandersetzungen kommt, die nicht im Sinne der Demokratie sind."

Das Zeigen der Karikatur sei "rechtswidrig" und werde von Pro NRW als "Waffe" benutzt, betonte Staeck. Da könne man schon auf den Gedanken eines Verbots kommen: "Trotzdem, die Meinungsfreiheit ist nun einmal bei uns das höchst geschützte Gut, in der Demokratie allemal, und deshalb wäre ich sehr vorsichtig, mit so einem Anliegen an die Gerichte zu treten, die das dann immer abstrakt sehen."

Die Demokratie sei eine Garantie für eine friedliche Auseinandersetzung über verschiedene Meinungen und Ideen, äußerte Staeck. Wenn das allerdings von bestimmten Gruppen unterlaufen werfe, dann sei die "wehrhafte Demokratie" gefordert: "Ich glaube, es gibt auch eine Feigheit, die sich als Toleranz tarnt. (…) Und wenn es dann konkret wird, dann, ja dann helfen nur die Gesetze. Und die sind nun mal in dem Falle die Garantie auf Meinungsfreiheit und das Urheberrecht."

Hören Sie das Interview mit Klaus Staeck mindestens bis zum 8. Oktober 2012 als mp3-Audio .
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