Klassik Stiftung Weimar

Eine Frau an der Spitze

Ulrike Lorenz in roter Jacke.
Ulrike Lorenz, derzeit Mannheimer Kunsthallen-Chefin, wird ab Sommer 2019 als erste Frau Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar. © Kunsthalle Mannheim / Dietrich Bechtel
Henry Bernhard im Gespräch mit Nicole Dittmer · 06.11.2018
Die Klassik Stiftung Weimar wird moderner: Zum ersten mal wird ab Sommer 2019 eine Frau an der Spitze der Stiftung stehen. Heute wurde Ulrike Lorenz vom Stiftungsrat gewählt. Mit ihr könnte sich in Weimar einiges ändern.
Seit 2009 ist Ulrike Lorenz Direktorin der Kunsthalle Mannheim, wo sie eine radikaldemokratische Museumsphilosophie umgesetzt habe, sagt Thüringen Korrespondent Henry Bernhard.

Strategische Denkerin

Ihre Ost-West-Kulturerfahrung sei ein Pluspunkt gewesen, so dass sich der Stiftungsrat der Klassik Stiftung Weimar sehr schnell auf Lorenz habe einigen können. "Sie ist eine strategische Denkerin, die sehr verschiedene Institutionen – diese ganzen Schlösser, Parks, Dichterhäuser, Bibliotheken usw. – zusammenhalten und ihnen eine gemeinsame Richtung geben kann."
"Raus aus der Rezeption, rein in die Produktion" habe Lorenz heute verlauten lassen, sagt Bernhard. "Mit dem Bauhaus-Museum und mit ihr zieht nun wirklich mit Macht in Weimar die klassische Moderne ein", findet er.

"Wir müssen selber denken"

Auch Goethe und Schiller könnte Ulrike Lorenz neue Bedeutung einhauchen. Nicht sie als zeitgenössisch zu reklamieren sei wichtig, sondern sie neu zu durchdenken. "Wir müssen selber denken" wird Lorenz zitiert. Nur so würden wir Antworten auf die Fragen von heute bekommen.
Die Mannheimer Kunsthalle hätte Lorenz gerne behalten, doch das Angebot nach Weimar zu gehen, sei wohl zu verlockend gewesen.
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