Kirche im Netz

Twitter-Andacht und Schöpfungsgeschichte auf WhatsApp

16:18 Minuten
Bei einem Gottesdienst im Rahmen des "Sublan"-Projektes im Juli 2017 in Hessen können sich die Besucher per Smartphone und Tablet-Computer direkt in die Predigt und die Fürbitte-Gebete einschalten. Im Vordergrund hält eine Person ein Smartphone, im Hintergrund ist der Gottesdienst zu sehen.
Bei einem Gottesdienst des "Sublan"-Projektes konnten sich die Besucher 2017 per Smartphone direkt in die Predigt und die Fürbitte-Gebete einschalten. © imago / Michael Schick
Lutz Neumeier im Gespräch mit Kirsten Dietrich · 12.05.2019
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Kirchen und Internet – das hakt, immer noch. Die großen Kirchen setzen auf Information, den Ton der sozialen Netzwerke treffen sie damit nicht. Was tun? Einfach machen, sagt Pfarrer Lutz Neumeier und vernetzt sich zum Beispiel unter #digitaleKirche.
Kirsten Dietrich: Die Kirchen und das Internet, das ist noch kein "match made in heaven". Die Kirchen treten eher vorsichtig auf, mahnend auch. Und doch ist da das Gefühl: Da müssten wir uns mal drum kümmern, um dieses Internet. Klar, jede evangelische Landeskirche, jedes katholische Bistum hat eine Website. Klar, auch immer mehr Gemeinden haben eine Homepage, auf der Gottesdienstzeiten stehen, der Gemeindebrief als PDF und wen man anrufen muss, sollte man tatsächlich eine Frage haben. Aber darüber hinaus?
Die Vermittlung von Religiösem jenseits der organisierten Kirche ist, so der Eindruck, immer noch oft eine Sache von dubiosen Predigern, frommen Kleingruppen und Einzelkämpferinnen oder Pionieren aus den Kirchen selbst. Einer von ihnen ist Lutz Neumeier, Pfarrer im hessischen Lich. Er ist schon lange digitalkirchlich unterwegs in den verschiedensten Formaten. Diese Woche waren er bei der Digitalkonferenz "re:publica" in Berlin. Ist man da als Pfarrer ein Exot?
Lutz Neumeier: Sicherlich ist man ein wenig Exot dort, aber das gehört zum Leben eines Pfarrers sowieso, ein bisschen Exot zu sein. Wenn man ein digitaler Pfarrer ist, dann ist man zu Hause auch immer ein Exot. Aber auf der anderen Seite sind wir gar nicht so wenige mittlerweile. Vor Jahren war das noch anders, aber mittlerweile sind es eine ganze Menge Leute geworden, die sich da auch immer wieder treffen.

Wem gehört die #digitaleKirche?

Dietrich: Wer in kirchlichen Kreisen sich für die Digitalisierung interessiert, der findet Gleichgesinnte unter dem Hashtag "digitaleKirche". Wen trifft man da, wer ist Mitglied dieser digitalen Kirche?
Neumeier: Das kann man gar nicht so genau sagen. Das sind ziemlich viele Leute, und das ist keine eingeschworene Gruppe. Gerade jetzt bei der "re:publica" waren wieder neue Gesichter dabei. Das sind zum einen Pfarrerinnen und Pfarrer, die unterwegs sind und die sich irgendwann mal gefunden haben unter #digitalekirche auf Twitter. Das sind aber genauso ehrenamtliche Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen, Leute, die digital unterwegs sind und hier und da etwas dazu beitragen möchten, dass Kirche und Digitales aufeinander achten.
Dietrich: Evangelisch, katholisch – solche Unterschiede, spielt das in digitaler Kirche eine Rolle?
Neumeier: Überhaupt nicht. Also es ist wahrscheinlich ein größerer Prozentsatz evangelisch, aber Katholiken sind dabei. Ich habe letzte Woche jemanden wiedergesehen, den sehe ich jedes Jahr auf der "re:publica", einen Baptisten. Also das macht überhaupt keinen Unterschied.
Dietrich: Sie sind Pfarrer, Sie sind medienaffin, und Sie machen – ich habe mich mal auf Ihrer Homepage umgeguckt – ungefähr alles oder probieren es zumindest aus, vom Podcast mit der Vikarin, also der Pfarrerinnenausbildung, bis zur Schöpfungsgeschichte als WhatsApp-Story im Konfirmandenunterricht. Ist das etwas, was zusätzlich zur Gemeindearbeit läuft, oder ist das ein integraler Teil Ihrer Arbeit?
Neumeier: Das ist ein Teil meiner Arbeit geworden. Früher hat man erlebnispädagogische Sachen gemacht, oder wir haben Comics gemalt mit den Konfirmanden zur Schöpfungsgeschichte, heute machen wir das digital. Insofern ist in der medienpädagogischen Arbeit mit Konfirmanden, mit Jugendlichen ein vollkommen integraler Bestandteil der Arbeit.
Aber auch sonst ist unser Auftrag, zu den Menschen zu gehen. Das tun wir, das tue ich ganz persönlich vor Ort, aber auch im Internet, in den Social Media. Da kann man nah bei den Menschen sein.

Mit Social Media nah an den Menschen

Dietrich:!! Ist dann das Internet, sind diese ganzen verschiedenen digitalen Ausdrucksformen einfach nur Mittel zum Zweck, oder verändert sich da auch inhaltlich etwas, wenn man seine Konfirmandenarbeit zum Beispiel mit WhatsApp macht?
Neumeier: Natürlich verändert sich inhaltlich was. Ich meine, gerade wenn Sie die Messenger ansprechen, ist es ein Teil der medienpädagogischen Arbeit geworden, das Für und Wider von solchen Messengern zu überlegen, mit den Konfirmanden zusammen: Inwiefern ist das gut, wenn wir uns da unterhalten, und auch welche Gefahren sind dabei, worauf muss man achten. Da kommt was dazu, aber ansonsten ist es Arbeit, die früher in anderer Weise vor Ort stattgefunden hat und die jetzt auch vor Ort stattfindet, aber ergänzt durch die Arbeit im Digitalen mit den digitalen Medien, mit dem Handy, das die Jugendlichen haben und das ein Teil ihres Lebens ist. Genauso wie es bei Älteren mittlerweile auch Teil des Lebens ist.
Dietrich: Gibt es einen Generationenkonflikt, eine Generationenlücke, die gerne beschworen wird: hier die Älteren, die gar nix damit anzufangen wissen, und da die Jugendlichen, die sich vom Handy nicht mehr trennen lassen?
Neumeier: Natürlich ist die Nutzung unterschiedlich stark gewichtet, das ist keine Frage. Aber mittlerweile sind es auch Rentner, die genauso das Handy benutzen, weil sie da die Fotos ihrer Enkel drauf geschickt bekommen und sich total freuen, wenn sie ein neues Foto finden. Wenn ich das mal erzähle, zum Beispiel in einem Seniorenkreis, dann sagen die, na ja, brauch ich jetzt nicht mehr. Aber das ist für die meistens in Ordnung, weil die auch sehen, dass ihre Kinder und Enkel das ganz selbstverständlich nutzen.
Also Vorbehalte in dieser Weise gibt es eigentlich nicht – solange man als Gemeindepfarrer natürlich für die, die nicht digital unterwegs sein wollen, ganz genauso wie immer auch vor Ort da ist.

Handy-Umfrage im Jugendgottesdienst

Dietrich: Gibt es auch Dinge in Ihrer Gemeindearbeit, die Sie ganz ins Netz verlagert haben?
Neumeier: Nein, also das ist wirklich ergänzend. Wir haben Jugendgottesdienste zum Beispiel, wo es mal heißt, jetzt holt das Handy raus, und dann wird statt einer Umfrage, wo man sich früher vielleicht gemeldet hätte, eine Umfrage gemacht, wo es ein bisschen anonymer ist und die Antworten per Handy gegeben werden können. Oder es gibt Andachten, Mikroandachten zum Beispiel, wie ich sie in der Karwoche regelmäßig verschickt habe. Aber Angebote nur im Digitalen eigentlich nicht.
Lutz Neumeier trägt eine schwarze Brille und ein blaues Hemd und lacht an der Kamera vorbei.
Auch eine Onlineandacht stiftet Gemeinschaft: Pfarrer Lutz Neumeier nutzt digitale Medien.© Marian Nestmann
Dietrich: Das heißt, es ist mehr eine Transformation der bestehenden Formen und Ergänzung.
Neumeier: Ja, Ergänzung. Also zum Beispiel, ich besuche die Senioren an ihren runden Geburtstagen, und früher haben wir allen anderen nie gratuliert. Wer in dem einen oder anderen Social Network ist, der bekommt jetzt von mir zu seinem, ihrem Geburtstag gratuliert, insofern ist das ergänzend.
Wo wäre das sonst früher möglich gewesen, dass ein Pfarrer fast täglich manchmal drei, vier Geburtstagskindern zum Geburtstag gratuliert. Das ist immer etwas, was mit einem Daumen hoch beantwortet wird. Und oft folgt noch ein kurzer Austausch, gerade wenn es ehemalige Konfirmanden sind – was machst du denn jetzt und so.
Dietrich: Das ist immer wieder ein Diskussionspunkt, wenn ich das richtig verfolge, wenn innerhalb der Kirche über das Digitale diskutiert wird: das Verhältnis von Nähe und Ferne. Braucht man in der Kirche nicht den direkten Kontakt, gemäß des Jesuswortes "wo zwei oder drei in meinem Namen zusammensind, da bin ich mitten unter ihnen" – dafür müssen die zwei oder drei aber auch wirklich um einen Tisch zusammensitzen. Braucht man das oder nicht?
Neumeier: Natürlich ist das schön, wenn man sich an einen Tisch zusammensetzen kann, aber das funktioniert nicht immer, und das ist schon seit Jahrzehnten so. Ältere Menschen, die nicht mehr so in die Kirche gehen können, haben früher auch Fernsehgottesdienste oder im Radio Gottesdienste gehört. Mittlerweile kann man auch im Internet einen Gottesdienst im Stream erleben, wo man sogar drauf antworten kann und sogar mehr beteiligt ist, als wenn man es nur im Fernsehen anschaut. Gebete zum Beispiel können gleich im Gottesdienst aufgenommen werden.

Andacht auf Twitter

Dietrich: Aber ist das wirklich Gemeinde, was da entsteht? Wenn man zum Beispiel als digitale Kirche unter diesem Hashtag auf Twitter irgendeine Diskussion führt, an einem Thema arbeitet oder so, ist das Gemeinde?
Neumeier: Also ein Beispiel, was ganz klar Gemeinde ist: Es gibt jeden Abend eine #twomplet, eine sogenannte Twitter-Komplet. Komplet ist das Abendgebet der Mönche gewesen, und um 21 Uhr kann man auf Twitter, wenn man diesem Hashtag folgt, eine Andacht feiern. Das dauert circa eine dreiviertel Stunde – das ist wirklich Gemeinde. Das sind immer wieder Leute, die man kennt im Laufe der Zeit, aber es kommen auch immer neue Menschen dazu. Einer ist der, in Anführungsstrichen, Vorbeter, der das vorbereitet hat und Texte und Lieder rausgesucht hat, die dann verlinkt werden von einem Musikkanal oder einem Videokanal. Ja, es ist Gemeinde, und es entsteht Gemeinschaft.
Dietrich: Wie viele nehmen an so einer Twomplet teil?
Neumeier: Das kann man gar nicht genau sagen, wie viele teilnehmen, weil viele sich nicht wirklich beteiligen, sondern einfach nur dem folgen. Beteiligen tun sich da mal fünf, mal 15, dass sie ein Gebet schreiben, wenn es heißt: Jetzt kommen wir zu den Fürbitten.
Das ist sicherlich noch nicht Mainstream, also sowas wie die Twomplet, aber das heißt nicht, dass nicht auch, wo zwei oder drei versammelt sind, im Internet eine Gemeinschaft entstehen kann und auch Sorgen geteilt werden können. Das habe ich zum Beispiel bei der Twomplet erlebt, aber auch sonst im Internet, dass mir als Pfarrer auf die eine oder andere Weise per Nachricht Sorgen mitgeteilt werden und es zu seelsorgerlichen Gesprächen kommt. Dann überlege ich als Pfarrer, wenn das jemand von vor Ort ist, ob ich dann irgendwann sage – und das habe ich schon wiederholt gemacht: lassen Sie uns mal direkt treffen.

Vom Onlinekommentar zum Seelsorgegespräch

Dietrich: Was war die Reaktion darauf?
Neumeier: Dann hieß es meistens: ja, können wir machen. Aber der Erstkontakt ist wirklich im Internet gewesen, im Chat. Schon 2007 habe ich das mal geschrieben in einem kleinen Essay, "Seelsorge im ICQ", und das hat sich seitdem auf andere Kanäle verlagert. Aber das ist gleichgeblieben: der erste Kontakt im Internet. Als Seelsorger überlege ich dann, wann ist es Zeit, jetzt diesen Kanal zu verlassen und einen anderen zu wählen.
Dietrich: Das klingt alles so beglückend und unkompliziert. Trotzdem ist mein Eindruck, dass sich die institutionalisierte Kirche als solche mit den Internetformen auch durchaus schwertut. Also ein Beispiel ist der Versuch der EKD, der Evangelischen Kirche in Deutschland, im Bereich der Influencer Fuß zu fassen. Beim YouTube-Kanal "Jana glaubt", da hatte man vorher versucht, ein eigenes Ding zu machen, das hatte überhaupt keine Klickzahlen, also hat man eine professionelle Medienagentur angeheuert, die eine junge Frau gefunden hat, die jetzt über ihren Glauben erzählt. Was ein bisschen ein Problem ist, weil diese Jana ziemlich freikirchlich, fromm und konservativ glaubt, aber damit auch nur einen Teil der evangelischen Christen abbildet. Also wie ist das mit der Kirche in der Welt der schönen, perfekten Influencer?
Neumeier: Wir sind Menschen, und ich glaube, es ist gut, wenn das auch rüberkommt – von Jana und von allen anderen, die das bespielen. Es gibt ja gerade hier in Berlin Pfarrerinnen, die mittlerweile im Internet auch einen Youtube-Kanal zum Beispiel bespielen oder auf Instagram viel posten.
Und ja, es ist nicht immer alles 150-prozentig, aber das ist es im Leben der Menschen auch nicht. Ich glaube, da liegt schon auch eine Stärke drin, deutlich zu machen: Ja, wir haben gute Tage, und wir haben schlechte Tage. Da liegt Authentizität, dass es nicht immer der Schein ist, der glorios ist, und alles ist gut, sondern hier ist ein Mensch, der hat gute Tage, und hier ist ein Mensch, der hat auch mal ein Tief.
Ich habe das selbst erlebt, ich habe es jetzt auch ein paar Mal mit Instagram versucht, da zu posten. Ich dachte immer, das lässt du lieber, da dich selber ins Bild zu setzen. Aber das geht auch, wie ich bin mit allen Stärken und mit allen Schwächen und auch mal den guten Tagen oder den weniger guten.

"Jeder findet da seinen und ihren Kanal"

Dietrich: Wobei gerade dieser EKD-Youtube-Kanal eher immer glatt und fröhlich aussieht.
Neumeier: Das ist in diesem Falle so gewollt, und das ist auch in Ordnung so. Es ist auch so, dass Jana eine Klientel gefunden hat, die ihr wirklich folgt, aber ich glaube, es kommt bei ihr schon durch, dass sie bei aller Professionalität bei ihrem Kanal auch ein Mensch ist, der von seinem Glauben erzählt.
Dietrich: Ist das ein sinnvolles Engagement?
Neumeier: Also wenn zwei oder drei folgen ist es schon sinnvoll, und wenn es mehrere Tausend sind, 14-15.000 war, glaube ich, mal eine Zahl, die ich im Kopf hatte – ich weiß es jetzt, ehrlich gesagt, gar nicht genau –, dann ist das etwas, was schon Sinn macht. Das ist sicherlich ein Ausprobieren, aber jede und jeder findet da seinen und ihren Kanal und findet Leute, wo sie sagen: Ja, das nehme ich der Person ab, was sie erzählt.
Dietrich: Reicht es dann, wenn man diese Person hat, der man es abnimmt, oder muss man auch noch wissen, dass da eine Kirche hintersteht, dass da eine ganze Religion dahintersteht? Das Internet und Social Media neigen ein bisschen dazu, die Institutionen, die hinter Leuten stehen, in den Hintergrund zu drücken.
Neumeier: Also soweit ich die Menschen, die sich mittlerweile gefunden haben und in Social Media oder auf Youtube, Instagram und so weiter posten, die machen sehr deutlich, wer sie sind. Dass sie Christen und Christinnen sind, dass sie Pfarrerinnen und Pfarrer sind oder Ehrenamtliche, die etwas weitergeben wollen, von dem, wie sie leben und wie sie glauben und welche Unterschied es macht auf einen Gott zu vertrauen im Leben. Also ich glaube, das merkt man schon.

Kontemplation mit Podcast

Dietrich: Ist das nicht ein bisschen die Gefahr, dass man sich vielleicht die Grundlagen des Religiösen abgräbt? Vom Computerwissenschaftler Cal Newport habe ich einen interessanten Beitrag gelesen, der sagt: diese ständige Ablenkung, diese ständige Kommunikation, die gerade soziale Netzwerke zur Verfügung stellen, das stellt alle Räume zu, in denen eigentlich sowas wie Kontemplation, wie innere Ruhe, wie die Grundlage vom religiösen Gefühl überhaupt entstehen könnte.
Neumeier: Also wenn ich zum Beispiel einen Podcast von einem Kollegen oder einer Kollegin höre, dann komme ich dabei zur Ruhe, dann komme ich ins Nachdenken. Wenn ich mit anderen kommuniziere, auch über Glauben, zum Beispiel in der schon erwähnten Twomplet, dann komme ich auch dabei zur Ruhe. Also, für mich ist das kein Widerspruch.
Unser Leben ist insgesamt schneller geworden, das ist ein Teil unser aller selbst. Das heißt aber nicht, dass ich nicht auch mal das Handy weglege. Ich habe es nicht immer draußen und auf dem Tisch liegen und beobachte es. Da kommt wieder der Medienpädagoge in mir durch, zu sagen und auch anderen mitzugeben: Wenn wir uns jetzt gegenübersitzen, dann lasst uns auch miteinander was tun und nicht drauf schielen, dass sofort, wenn eine Nachricht kommt, das Gegenüber erst mal vollkommen abgestellt ist, weil die Nachricht wichtiger ist.

"Die Kirche der Zukunft ist hybrid"

Dietrich: Die Kirche der Zukunft wird digital sein oder sie wird nicht sein?
Neumeier: Für mich wird die Kirche der Zukunft hybrid sein. Letztlich ist es so: Das wollen wir Gott überlassen, wie die Kirche der Zukunft sein will. Da habe ich gute Ruh, aber ich glaube, dass wir nicht das Digitale außen vor lassen können und das auch nicht in der Zukunft außen vor gelassen sein wird, aber dass es auch nicht alles ist.
Also, hybride Kirche ist für mich das Schlagwort geworden, auch um deutlich zu machen: Es geht nicht darum, das Persönliche, das Menschliche, das Kohlenstoffliche von Angesicht zu Angesicht zu verlassen, sondern beides zusammen und beides zu verquicken und dadurch noch eine größere Nähe zu den Menschen zu erreichen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandfunk Kultur macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
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