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Vermisst in Afghanistan
US-Soldat nach fünf Jahren frei

Ein halbes Jahrzehnt war Bowe Bergdahl in der Hand der Taliban, nun ist der US-Sergeant wieder auf freiem Fuß. Präsident Barack Obama bestätigte am Samstag, dass sich der 28-Jährige in amerikanischer Obhut befinde. Offenbar lassen die USA im Gegenzug fünf Guantanamo-Gefangene frei.

31.05.2014
    Ein Standbild des IntelCenter vom 7. Dezember 2010 zeigt den 2009 in Afghanistan verschleppten US-Sergeant Bowe Bergdahl (l.) neben dem Taliban-Kommadeur Maulawi Sangin.
    Bowe Bergdahl (l.) neben Taliban-Kommadeur Maulawi Sangin in einer Aufnahme vom Dezember 2010. (AFP/HANDOUT-INTELCENTER)
    Bowe Bergdahl sei auf Vermittlung des Emirats Katar freigekommen, erklärte US-Präsident Barack Obama am Samstag. Eine US-Spezialeinheit habe nach dem Austausch der Gefangenen im Osten Afghanistans Bergdahl in Empfang genommen. Es gehe dem Soldaten offensichtlich gut. Vorausgegangenen waren offenbar monatelange, indirekte Verhandlungen zwischen den USA und den Taliban unter Einbeziehung Katars als Vermittler.
    Wie US-Verteidigungsminister Chuck Hagel am Samstag ankündigte, werden die USA im Gegenzug für Bergdahl Freilassung fünf Häftlinge aus dem Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba entlassen und nach Katar überstellen. Darüber habe er den US-Kongress unterrichtet. Die USA hätten sich mit der Führung Katars auf eine strikte Überwachung der freizulassenden Guantanamo-Häftlinge verständigt, so Hagel weiter.
    Einziger vermisster US-Soldat des Afghanistankriegs
    Der aus dem Bundesstaat Idaho stammende Bergdahl war der einzige offiziell vermisste US-Soldat aus dem Krieg in Afghanistan. Er war am 30. Juni 2009 von Militanten gefangengenommen worden, rund zwei Monate nachdem er seinen Dienst in Afghanistan angetreten hatte. Nach Angaben des Fernsehsenders CNN werde Bergdahl nach seiner Freilassung gründlich medizinisch untersucht und dann zunächst zur Behandlung nach Landstuhl in Bayern geflogen.